Wo „Diversity“ draufsteht, ist Vielfalt drin

Mittwoch. 27. Juli 2022 (Pia Dahlem)
Hörsaal
Mehrere Termine standen am Tag des Re-Audit an. - Foto: Pia Dahlem / Hochschule Coburg

Seit 2018 verfügt die Hochschule Coburg über das Diversity-Zertifikat „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. In einem Re-Audit wurde nun der aktuelle Stand erhoben.

„Diversity ist mehr als gendergerechte Sprache“, beginnt Hochschulpräsident Prof. Dr. Stefan Gast seine Einführung zum Diversity Re-Audit. „Es ist der bewusste Umgang mit Vielfalt und das ist im Herzen unserer Mission.“ Wie weit diese Mission an der Hochschule Coburg gediehen ist, wurde nun in einem Re-Audit festgestellt. Dazu kam ein Team des Stifterverbandes und Vizepräsidentinnen anderer Hochschulen nach Coburg, um mit Vertreter:innen von Studierenden, mit wissenschaftlichem Personal und Mitarbeitenden zu sprechen, nachzufragen, hinzuhören. Dabei wird die Hochschule Coburg nicht an externen Standards gemessen. Es geht vielmehr darum, ein passendes Verständnis von Diversity zu entwickeln und eine passende Strategie.

Frauenbeauftragte Prof. Dr. Christiane Alberternst freute sich über die rege Teilnahme bei dem Audit. „Dass so viele Menschen aus der Hochschulgemeinschaft gekommen sind, zeigt, dass sehr viele auch Lust darauf haben, hier weiter zu gehen. Ich sehe das Re-Audit deswegen weniger als Abschluss eines Prozesses, sondern viel mehr als tollen Impuls für uns.“ Schließlich hat Diversity viele Dimensionen: „Es geht um den wertschätzenden Umgang miteinander, unabhängig von Alter, Religion, ethnischer oder sozialer Herkunft, Geschlecht, oder sexueller Orientierung“, erklärt Prof. Alberternst. „Alle Menschen sollen sich hier sicher und respektiert fühlen.“  

Durch den intensiven Austausch kamen die Fortschritte, aber auch Defizite in manchen Bereichen klar hervor. Christiane Alberternst fasst zusammen: „Unsere Studierenden haben ein riesiges Lob bekommen, weil sie so reflektiert und zielorientiert sind. Sie wünschen sich mehr Einbindung bei dem Thema Diversity, mehr interdisziplinäre Lehre und klare Anlaufstellen bei Erfahrungen von Diskriminierung, Rassismus und Mobbing“. Das Re-Audit lieferte also konkrete Ideen und wertvolle Hinweise.

Ob Lehr- und Lernformate, die alle Menschen mitnehmen, Gleichstellung und Förderung von Frauen oder Anliegen von Menschen mit Behinderung. Dafür setzt sich Prof. Dr. Nicole Hegel, Vizepräsidentin für Diversity ein: „Wir möchten das Thema Diversity als strategisches Ziel nach innen und außen noch stärker zu kommunizieren. Die Bekenntnisse dürfen nicht nur auf dem Papier bleiben, sondern sollen in das Handeln und Denken aller Mitglieder der Hochschulfamilie einbezogen werden.“