22. August '25
(Pressestelle)
Ein Obst-Riegel soll Frauen helfen, die während der Periode unter Eisen- und Nährstoffmangel leiden. Drei Schülerinnen führte dieses „Jugend forscht“-Projekt jetzt in die Labore der Hochschule Coburg. Mit modernster Technik analysierten sie den Vitamin-C-Gehalt ihrer Zutaten.
Amy Karaboue, Imesha Perera und Valentina Müller sind 16 Jahre alt, gehen in die zehnte und elfte Klasse des Coburger Gymnasiums Ernestinum und tüfteln bereits seit einem Jahr an ihrem „Menstruationsriegel“. Er soll Nährstoffe und Mineralstoffe beinhalten, die Frauen während der Periode verlieren oder in größeren Mengen benötigen. Während der Menstruation verliert der Körper nicht nur Blut, sondern zum Beispiel auch Eisen – und Eisenmangel verursacht häufig Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme. „Letztes Jahr haben wir bereits den Eisengehalt ausgewählter Lebensmittel mithilfe wissenschaftlicher Verfahren an unserer Schule bestimmt“, erklärt Karaboue. Perera fügt hinzu: „Nun stellen wir uns dem Problem, wie wir die Absorptionsrate von Eisen optimieren können.“ Vitamin C (Ascorbinsäure) unterstützt den Körper bei der Aufnahme von Eisen. Müller erklärt: „Deshalb beschäftigen wir uns mit Ascorbinsäure und ihrem Gehalt in Lebensmitteln.“ Getrocknete Himbeeren, Cranberries, Pflaumen und Hagebutten kommen beispielsweise für den Riegel infrage. Um den Vitamin-C-Gehalt möglicher Zutaten mit wissenschaftlicher Präzision zu ermitteln, wandten sich die Schülerinnen an die Hochschule Coburg.
Ein Forschungsprojekt, das Menschen direkt helfen kann
Laboringenieurin Josefine Schlemmer betreut normalerweise an der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit der Hochschule Bioanalytik-Studierende, die im Labor praktisch an ihren wissenschaftlichen Projekten arbeiten. Diesmal half sie den drei Coburger Schülerinnen dabei, die Proben für ihr „Jugend-forscht“-Projekt chemisch-analytisch zu untersuchen. Aus den Trockenfrüchten extrahierten sie die Ascorbinsäure und analysierten den genauen Vitamin-C-Gehalt, außerdem wurde das Pulver gebacken und geprüft, wie viel Vitamin-C danach noch vorhanden ist. „Vitamin C ist nicht hitze- und lichtstabil“, erklärt Schlemmer. „Aber die Müsliriegel werden gebacken.“ Das Projekt soll Frauen helfen – und das soll unkompliziert sein. Ein Riegel ist ideal.
Faszinierende Wissenschaft
Die jungen Forscherinnen waren fasziniert von der Ausstattung und der Präzision und Sorgfalt, mit der an der Hochschule Coburg im Labor gearbeitet wird. Zwischen Pipetten und HighTech-Analysegeräten bekamen sie einen Eindruck von angewandter Wissenschaft. „Es wurde deutlich, wie wichtig konzentriertes und gewissenhaftes Arbeiten ist, was auch für unser eigenes Projekt sehr wichtig ist, um möglichst exakte und verlässliche Ergebnisse zu erzielen“, sagt Valentina Müller. Für die Weiterentwicklung ihres Menstruationsriegels haben die Schülerinnen dabei wichtige Erkenntnisse gewonnen – und schon wieder ein paar neue Ideen.