20. Oktober '25
(Pressestelle)
Was hat ein Bauernhof in der Nähe von Bamberg mit Mikroprozessoren, Jazz und Terry Pratchett zu tun? Eine ganze Menge – all das gehört zum Leben von Prof. Dr. Markus Hager (Jahrgang 1982). Seit dem Wintersemester 2025 / 26 forscht und lehrt er als Professor für Mikrocomputer und Digitale Signalverarbeitung an der Fakultät Elektrotechnik und Informatik. Hier spricht er über seine Technik-Leidenschaft und Persönliches zwischen Scheibenwelt und Schaltkreis.
Woher kommen Sie, was haben Sie vor der Hochschule gemacht?
Prof. Dr. Markus Hager: Geboren und aufgewachsen bin ich im ländlichen Raum nahe Bamberg und habe nach der Schulzeit zunächst an der Hochschule Coburg, später an der FAU Erlangen und TU Ilmenau Elektrotechnik studiert. Nach meiner Phase als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Kommunikationsnetze und der Promotion im Bereich Ethernet-Netzwerke habe ich bei der Robert Bosch GmbH angefangen. Zunächst als Projektingenieur für Gebäudeleittechnik und zugehörige Anlagen- und Steuerungssysteme. Später wurde mir die Verantwortung der Leitung einer Gruppe mit elf Ingenieurinnen und Ingenieuren übertragen.
Wo / wie leben Sie?
In Bamberg, zusammen mit meiner Frau und unseren drei Kindern.
Wie möchten Sie leben?
Zugegeben, die Karibik oder die Südsee übt eine gewisse Faszination aus, aber mit der aktuellen Situation bin ich glücklich und möchte nichts ändern.
Ihre Spezialgebiete sind?
Mikroprozessoren, Mikrocontroller und Eingebettete Systeme.
Das Erstaunlichste in Ihrem Fach?
Im Kern sind es wenige und einfache Funktionsprinzipien, die durch das Zusammenspiel eine erstaunliche Komplexität und Leistungsfähigkeit ergeben.
Bei der Arbeit an der Hochschule freuen Sie sich besonders auf?
Die Begeisterung für mein Fach weiterzugeben und im Dialog mit anderen neue Perspektiven, Denkweisen und Erkenntnisse zu gewinnen.
Die wichtigste Erfindung der letzten hundert Jahre?
Das ist sehr schwierig. Spontan fallen mir Penicillin, der Transistor oder das Internet ein. Wie sich KI-Systeme entwickeln, muss die Zukunft zeigen, sicher auch ein spannendes Thema. Eine einzelne Erfindung zu küren, fällt mir schwer – zu groß ist die Vielfalt an Innovationen, die unser Leben in den letzten hundert Jahren geprägt haben.
Wer oder was wollten Sie als Kind werden?
Als Kind wurde ich glücklicherweise nicht durch äußere Erwartungen in eine bestimmte Richtung gedrängt. Berufliche Zukunft war für mich lange kein Thema. Erst in der späteren Schulzeit wurde mir klar, wie sehr mich Technik und Computer faszinieren. Diese Interessen haben sich natürlich entwickelt und meinen beruflichen Weg bestimmt.
Ihre Heldinnen und Helden der Wirklichkeit?
Alle, die sich trauen, Dinge anders zu machen, auch wenn das bedeutet, Gewohntes hinter sich zu lassen.
Ihr Lieblingsautor oder -autorin?
Terry Pratchett: die Scheibenwelt-Romane
Welches Buch haben Sie gerade auf dem Nachttisch liegen … oder wo sonst?
„Carpe Jugulum“ von Terry Pratchett (im englischen Original, deutscher Titel: „Ruhig Blut“). Die skurrile Fantasie seiner Scheibenwelt finde ich sehr unterhaltsam, manche Bände habe ich schon mehrfach gelesen.
Ihre Lieblingsmusik?
Ich höre selten bewusst Musik, wenn, dann läuft bei mir im Hintergrund in sehr dezenter Lautstärke Jazz, während ich arbeite.
Lieblingstier?
Katze! Das liegt vermutlich daran, dass ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin und anstelle eines Hundes hatten wir immer ein paar Stubentiger bei uns.
Welcher kulinarische Genuss lässt Sie schwach werden?
Süße Nachspeisen und italienische Küche.
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Lesen, die Gedanken schweifen lassen, Klavier spielen – auch wenn dafür mit drei Kindern selten Zeit bleibt.
Welchen Sport betreiben Sie?
Fahrradfahren, allerdings nur noch gelegentlich
Welchen Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Ich kann gut nachvollziehen, wenn jemand aus Unwissenheit oder in einer stressigen Situation einen Fehler macht – das ist menschlich.
Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?
Eine Hängematte und zwei als Ersatz. Das war zumindest das selbstironische Fazit eines Autors nach 12 Tagen auf einer einsamen Insel, nachdem seine einzige Hängematte riss und er merkte, dass Bücher und Schnorchelausrüstung überflüssig waren.