24. November '25
(Patricia Staudacher-Sauer)
Das mobile Messsystem KaliBot des Instituts für Sensor- und Aktortechnik (ISAT) an der Hochschule Coburg ist unter der Federführung von Prof. Dr. Thorsten Uphues offiziell als „Innovator des Jahres 2025“ der Deutschen Wirtschaft ausgezeichnet worden. Mit über 36.000 abgegebenen Stimmen im einmonatigen Online-Voting setzte sich die Entwicklung beim größten Publikumspreis der deutschsprachigen Wirtschaft durch. Die Auszeichnung wurde in Berlin verliehen.
„Als verantwortlicher Projektleiter und einer der Institutsleiter des ISAT macht es mich stolz zu sehen, wie aus einer Idee gemeinsam mit unserem Partner Brose und in einer herausragenden Teamleistung eine hochpräzise Lösung wurde”, betont Prof. Dr. Uphues. „Die Auszeichnung würdigt die innovativen Leistungen des gesamten KaliBot-Projektteams, dem mein besonderer Dank gilt.“
Durchbruch in der Roboter-Koordination
Die Auszeichnung zeigt, welches Potenzial in moderner Robotik und optischer Messtechnik steckt. KaliBot löst ein fundamentales Problem der Industrierobotik für eine flexible Fertigung: Während Teamarbeit für Menschen selbstverständlich ist, scheitern Roboter bislang immer dann, wenn eine direkte Interaktion untereinander gefordert ist. Was Menschen durch Blickkontakt, Haptik und kurze Abstimmung gelingt, stellt für Maschinen eine nahezu unüberwindbare Herausforderung dar. „In einem agilen, gemeinsamen Team haben wir das Projekt selbst in wirtschaftlich turbulenten Zeiten vorangetrieben. Brose hat uns dabei die Möglichkeit gegeben, ein Projektlabor direkt in den Räumen des Projektpartners einzurichten und zu nutzen – ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Das ist nicht selbstverständlich und dafür möchte ich mich ebenfalls bedanken.”
Das neuartige Kalibriersystem, das im Rahmen des Bayerischen Verbundforschungsprogramms (BayVFP) entwickelt wurde, ermöglicht es erstmals, mehrere Industrieroboter in einem gemeinsamen Koordinatensystem so präzise zu kalibrieren, dass sie auch im gemeinsamen Verbund exakt zusammenarbeiten können. Damit wird eine hochpräzise Lösung geschaffen, bei der ein Handgriff nahtlos in den nächsten übergeht und das mit der einer Genauigkeit, die dem Durchmesser eines menschlichen Haares entspricht. „Ich bin eben Experimentalphysiker – und vielleicht ein bisschen pedantisch, wenn es um Genauigkeit geht“, so Thorsten Uphues. Eine Eigenschaft, die dieses Projekt nun erfolgreich nach Berlin gebracht hat.
Auszeichnung für beispielhafte Neuerungskraft
Der Publikumspreis „Innovator des Jahres“ würdigt jedes Jahr mustergültige Innovationen aus allen Bereichen der Wirtschaft. Zur Wahl steht Neuerungskraft quer durch alle Branchen, Unternehmensgrößen und Innovationsformen – ein Anspruch, dem KaliBot in besonderer Weise gerecht wird.
Über das Institut für Sensor- und Aktortechnik (ISAT)
Das Institut für Sensor- und Aktortechnik (ISAT) an der Hochschule Coburg ist ein anwendungsorientiertes Forschungs- und Entwicklungsinstitut, das innovative Lösungen für Industrie und Gesellschaft rund um Mess-, Prüf- und Automatisierungstechnik entwickelt und Unternehmen wie öffentliche Partner bei der Umsetzung technologischer Innovationen unterstützt. Als In-Institut der Hochschule bündelt es wissenschaftliche Expertise aus Natur- und Ingenieurwissenschaften, verknüpft Forschung und Praxis in gemeinsamen Projekten und bietet seinen Partnern einen direkten Zugang zu Know-how, Laborinfrastruktur und qualifizierten Nachwuchskräften. Geleitet wird das ISAT von Prof. Dr. Klaus Stefan Drese und Prof. Dr. Thorsten Uphues.
Demnächst wird hier auch ein Podcast mit Prof. Dr. Thorsten Uphues zum Thema veröffentlicht: https://ober-innovativ.de/





