27. November '25
(Pressestelle)
Prof. Benedikt Buchmüller (Jahrgang 1990) sieht im Bestehenden Potenzial – ob im Stadtraum oder im Miteinander. Seit dem Sommersemester 2025 prägt er mit seiner Erfahrung als Zimmerermeister, Architekt und Gestaltungspraktiker die Professur für Bauerhalt und traditionelle Werktechniken an der Fakultät Design + Bauen. Hier erzählt er von seinem Blick auf nachhaltige Umbaukultur – und von dem, was ihn persönlich antreibt.
Woher kommen Sie, was haben Sie vor der Hochschule gemacht?
Prof. Benedikt Buchmüller: Ich bin gelernter Zimmerermeister, Hochbautechniker und freischaffender Architekt. Vor meiner Professur an der Hochschule Coburg war ich in verschiedenen Initiativen aktiv, unter anderem als Gründungsmitglied des N.Ort-Kollektivs, des Halle für Alle e.V. und des Regen406 e.V. Seit 2022 bin ich zudem Mitglied im Beirat für Bildende Kunst Nürnberg. In meiner Arbeit beschäftige ich mich intensiv mit der Frage, wie wir Ressourcen nutzen – seien es Räume, Materialien oder Menschen, die befähigt werden, Räume zu gestalten und zu nutzen.
Wo / wie leben Sie?
Mit Familie und Freunden in Nürnberg.
Wie möchten Sie leben?
In gesunden Räumen, in integrierten Städten mit funktionierenden Gemeinschaften.
Ihre Spezialgebiete sind?
Zentral steht für mich, handwerkliche Expertise mit gestalterischer und gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden. Dabei liegt mein Schwerpunkt auf der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen im gebauten Raum – sowohl materiell als auch sozial und räumlich.
Das Erstaunlichste in Ihrem Fach?
Es ist immer wieder beeindruckend, welche positiven Effekte von gut gestalteten Räumen auf die Nutzerinnen und Nutzer übergehen. Dabei ist es umso eindrucksvoller, welches Potenzial aus schlecht genutzten Bestandsräumen gehoben werden kann.
Der bisher schönste Moment in Ihrem Beruf?
Mich überzeugt bei jedem Projekt immer wieder, wie wenige (jedoch niederschwellige) Interventionen ausreichen, um verschiedene Menschengruppen zu erreichen. Ein Projekt, welches mir das besonders eindrücklich gezeigt hat, war ein temporärer Pavillon, den wir zusammen mit einer Berufsschulklasse in Nürnberg entwickelt haben. Dort wurde ein schlecht integrierter Stadtraum in Nürnberg so stark aufgewertet, dass man ihn sozial als auch räumlich nicht mehr wieder erkennen konnte.
Bei der Arbeit an der Hochschule freuen Sie sich besonders auf?
Auf das Arbeiten mit den Studierenden, das beinhaltet für mich das Lehren mit den Studierenden, aber auch das Lernen von den Studierenden. Ich freue mich darauf, gemeinsam Antworten für die dringend benötigte Umbauwende zu entwickeln.
Welches Design bevorzugen Sie?
Funktional und wertig gedachtes.
Ihr/e Lieblingsmaler ode r-malerin?
Die Bilder von Caspar David Friedrich überzeugen mich immer wieder.
Lieblingsblume?
Mimose und Eukalyptus
Wer wären Sie gerne?
Mein Bestes Ich.
Ihre Heldinnen oder Helden der Wirklichkeit?
Sea Watch
Wen möchten Sie gerne persönlich kennenlernen?
Wes Anderson vielleicht.
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Zeit mit meinem Sohn auf dem Fahrrad verbringen.
Welchen Sport betreiben Sie?
Alles, was an einem Berg geht.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei anderen Menschen am meisten?
Ehrlichkeit.
Welchen Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Eingestandene.
Welches Buch haben Sie gerade auf dem Nachttisch liegen … oder wo sonst?
Sind zu viele, um sie hier aufzuzählen. Auf Japanisch heißt das, glaube ich, „Tsundoku“. Gerade lese ich die Arch+ 261 über Schulen der Transformation.





