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8. Mai '25

von Cindy Dötschel-Langbein

Mit der Reihe „Gesundheit! Wissen für alle by Hochschule Coburg“ finden seit dem Start anlässlich des TAO-Gesundheitsjahres 2023 Themenabende statt. Am Abend zum Thema „Wenn die Nieren nicht funktionieren – Nierenerkrankungen und aktuelle Therapien“ nahm erstmals ein Betroffener auf dem Podium Platz.

Ein Patientengespräch mitten auf der Bühne – das gab es so noch nicht an der Hochschule Coburg. Dieter Hadwiger hat Glomerulonephritis, sprich die Kapillarknäuel in den Nieren, über deren Poren das Blut gefiltert wird, funktionieren nicht. Die Diagnose wurde 2006 gestellt. „Damals hat mein Hausarzt durch Zufall eine Urinprobe genommen, in der Eiweiß war. Daraufhin wurde ich auf eine Nierenbeckenentzündung behandelt, was nichts gebracht hat. Nach einer Biopsie stand die Diagnose dann fest“, sagt der 53-Jährige. Seit 2017 ist er Heimhämodialysepatient. Diese Art der Dialyse bedeutet für ihn Freiheit. „Ich kann die Dialyse dann machen, wann es für mich passt – wenn ich Urlaub habe, schließe ich mich früh an und bin tagsüber dann unterwegs oder abends mit Freunden auf einem Konzert. Alles ist möglich.“

Pro Woche schließt sich Dieter Hadwiger insgesamt viermal an die Dialyse an und kommt dabei auf eine Dauer von insgesamt 20 Stunden. Drei Tage kann er problemlos ohne Dialyse überbrücken. „Pro Dialyseeinheit werden bis zu drei Liter Wasser aus meinem Körper gefiltert, mehr als einen dreiviertel Liter pro Tag kann ich nicht trinken – dafür habe ich kaum Einschränkungen, was das Essen betrifft. Nur bei Obst und Gemüse muss ich aufpassen, denn das enthaltene Kalium kann zu Lähmungserscheinungen führen.“ Dieter Hadwigers Hausärztin, die gemeinsam mit ihm auf dem Podium Platz nahm, ist Nierenspezialistin Dr. Andrea Kalkhof. Wie sie betont, liegt die Verantwortung bei der Heimhämodialyse beim Patienten. „Der Patient ist für die Therapie, Überwachung und Durchführung verantwortlich – das traut sich nicht jeder zu. Weil man die Dialyse zu Hause häufiger durchführen kann als ambulant, kann die Qualität daheim sogar besser sein.“ Einmal im Quartal steht für die Patienten ein Kontrolltermin beim Arzt an, bei dem überprüft wird, ob etwas verbessert werden kann.

Geschichte und aktuelle Forschung

Neben dem Patientengespräch standen zwei Vorträge auf dem Programm. PD Dr. Gerald Braun, Chefarzt der Nephrologie am Sana Klinikum Coburg und Leiter des KfH-Zentrums gab einen Überblick über die rasante technische Entwicklung der Dialyse seit ihrer ersten medizinischen Anwendung vor 100 Jahren. Der Vortrag schloss mit praktischen Tipps für Patientinnen und Patienten zur Risiko­minimierung und Verbesserung der Gesundheit.

In einem zweiten Vortrag gewährte Prof. Dr. Stefan Kalkhof, Forschungsprofessor an der Hochschule Coburg und Forschungsgruppenleiter am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI, spannende Einblicke in die beeindruckenden Möglichkeiten moderner bildgebender Verfahren und molekularer Analysetechniken. Diese Technologien tragen nicht nur zur Verbesserung der Diagnostik bei, sondern helfen auch, Krankheitsmechanismen besser zu verstehen und neue Therapien gegen seltene Nierenerkrankungen zu entwickeln, wie er an zwei eigenen Forschungsprojekten aufzeigte.

Wissenschaft am Schlachthof

Am ehemaligen Schlachthof entsteht in den nächsten Jahren sukzessive ein dritter Campus. Um den Ort als Hochschulstandort zu etablieren, soll hier bereits jetzt regelmäßig Wissenschaft stattfinden. Zum Beispiel in Form von Themenabenden und Vorträgen. Einer der Forschungsschwerpunkte der Hochschule Coburg ist „OneHealth“. Mit der Themenreihe „Gesundheit! Wissen für alle by Hochschule Coburg“ soll Expertenwissen für jedermann zugänglich gemacht und der Austausch zwischen Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit ermöglicht werden.

Mit der Reihe Gesundheit! Wissen für alle by Hochschule Coburg finden seit dem Start anlässlich des TAO-Gesundheitsjahres 2023 Themenabende statt. Realisiert werden die Themenabende durch das Projekt CREAPOLIS + design, gefördert durch die Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule und unterstützt durch die TechnologieAllianzOberfranken (TAO). Der nächste Abend aus der Reihe findet voraussichtlich im Sommer 2025 statt, es geht um das Thema Gerontologie.

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