Fünf Jahre Mentoring – Dream Big

Donnerstag. 30. Juni 2022 (Pressestelle)
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Große Träume - hier geht´s lang ...
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Die Diskussion war für alle gewinnbringend.
Lucke und Alberternst
Dr. Renate Lucke und Prof. Dr. Christiane Alberternst. - Fotos: Pia Dahlem / Hochschule Coburg.

Vor fünf Jahren wurde an der Hochschule Coburg das erste Mentoringprogramm für Doktorandinnen an einer deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften ins Leben gerufen. Grund genug um das zu feiern.

Ziel des Programms war und ist es, vor allem den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und die Karriere von Doktorandinnen voranzubringen. Trotz hoher fachlicher Qualifikation ist es nämlich für Frauen immer noch schwerer als für Männer, in der Wissenschaft Karriere zu machen.

Insgesamt 29 Teilnehmende absolvierten in bislang vier Jahrgängen das Programm. Für die Qualifizierungsphase Promotion ist das Einmaleins des Netzwerkens, sowie Kompetenzen zu schärfen ein hilfreiches, stärkendes Angebot. Mentoring pflegt Teamwork und so gilt der Dank am Jubiläum allen internen und externen Unterstützer:innen: Prof. Dr. Aileen Funke als damalige Vizepräsidentin für Forschung hat das Mentoringprogramm ins Leben gerufen. Monika Faaß, Gleichstellungsbeauftagte und Ina Sinterhauf, Projekt:Ing haben erfolgreich den Projektantrag geschrieben. Dr. Renate Lucke konzeptionierte und implementierte das Programm und leitet es bis heute. Die seit 2020 vom „Netzwerk Mentoring Baden-Württemberg” zertifizierte Mentoring-Managerin Lucke sucht stets nach Formatideen und Expert:innen: „Mentoring regt an. Gerade Frauen fällt es oft schwer von ihren Erfolgen zu sprechen. Durch Role Models werden Karrierewege sichtbarer“. Mentoring ist die lange Tradition, sich bei einer erfahreneren Person Rat und Zuspruch zu holen. Über ihre Netzwerkarbeit als Vorstandsmitglied im Bundesverband Forum Mentoring e.V. treibt sie zudem das Thema Promotionsförderung voran. Prof. Dr. Martin Synold, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, betont: „So ein Mentoringprogramm passend und engagiert zu entwickeln, ist ein toller Erfolg für unsere Hochschule für angewandte Wissenschaften und wird einen Baustein beim Promotionsrecht im Zuge des kommenden Hochschulinnovationsgesetzes in Bayern für uns bilden“.

Motivation zur Promotion

Zahlreiche Mentees, Mentor:innen, Unterstützer:innen und Interessierte besuchten die Veranstaltung mit der Dialogrunde zu „Karriere mit dem Doktortitel“. Vier Frauen aus Wissenschaft und Wirtschaft standen als Role Model und dem anschließenden Networking bereit: Prof. Dr. Alisa Lindner von der Hochschule Coburg wollte zur Promotion motivieren und sagte: „Das Thema muss euch begeistern, dann hängt ihr euch gern rein und seht einen Sinn in der Forschung“. Prof. Dr. Manuela Weller, Technische Hochschule Mittelhessen, betonte den Mut auch als Frau etwas einzufordern: „Karriere für mich heißt: Machen dürfen“. Dr.-Ing. Brigitte Urban, Programme Director Siemens Mobility, erzählte, wie wichtig fördernden Netzwerke für Sie sind: „Mein persönlicher Energizer war das entgegengebrachte Vertrauen durch Führungskräfte und Kunden, Themen selbständig und in Eigenverantwortung bearbeiten zu können.“ Prof. Dr. Birgit Götzinger, Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, gab den Teilnehmenden mit: „Strebt eine Promotion für euch selbst an und nicht um des Titels Willen, das trägt euch nicht“.

Netzwerken ist wichtig

Mentoring ist Persönlichkeitsentwicklung und politischer Auftrag, das war auch die Botschaft von Prof. Dr. Christiane Alberternst in ihrer Festrede: „Es ist wichtig für Frauen, die Karriere machen wollen, sich Netzwerke aufzubauen. Studien zeigen, dass neben der hohen wissenschaftlichen Qualität vor allem Netzwerke eine Karriere in der Wissenschaft befördern.  Wer Netzwerken aktiv betreibt, ist beruflich erfolgreicher“, so die Hochschulfrauenbeauftragte. „Don‘t fix the women, fix the system!“ ist ihre Forderung. „Mentoring ist ein Baustein, aber der Wille, Frauen einzustellen, zu fördern und ihnen Rahmenbedingungen zu bieten, in denen sie ihre Potenziale entfalten und produktiv sein können, ist eine Aufgabe der Hochschule und Gesellschaft“, schließt Alberternst.