Die Sehnsucht der Digital Natives nach dem Realen

Montag. 16. Februar 2015 (Pressestelle)
Der Kopfhörer lässt sich über das Smartphone steuern.
Im Prototypen zeigt das Smartphone an, wieviel die Person heute schon getrunken hat.
Auch wenn die beiden Fotoautomaten später räumlich getrennt stehen, werden sie miteinander kommunizieren können.

Wenn angehende Informatiker mit Produktdesign-Studierenden zusammentreffen, darf man sich auf spannende Produktideen freuen. Zum Abschluss des Semesters präsentierten interdisziplinäre Studententeams einen innovativen Kopfhörer, eine denkende Wasserflasche, ein Lichtgraffiti und zwei kommunizierende Fotoboxen.

„Klangraum“, so heißt das Kopfhörerkonzept, das Johannes Zurvesten und Markus Timpl entwickelten. Der Kopfhörer lässt sich mit seiner Umgebung verknüpfen und aus den per Smartphone aufgenommenen Geräuschen lassen sich eigene Klangcollagen erstellen. So kann der Hörer sich ganz schnell den letzten Strandurlaub in Erinnerung rufen und mit Vogelgezwitscher in eine relaxte Stimmung bringen.

Wie wäre es, eine „denkende Wasserflasche“ zu haben, die genau registriert, dass ich jeden Tag genügend Flüssigkeit zu mir nehme und das auch auf meinem Smartphone sichtbar macht? Diesen Wunsch erfüllt das Projekt „Bottler“, das Anna Maxwell und Daniel Scherer präsentierten. Anhand eines Prototypen konnten die beiden demonstrieren, wie aus der Verbindung von Informatik und Produktdesign Ideen entstehen, die die Gesundheit fördern.

Wie groß die Sehnsucht der Digital Natives nach dem Realen und der Begegnung ist, stellt das Projekt „Phox“ unter Beweis. Die Informatik-Studenten Daniel Schneider, Ditritij Valiachmetow und Erich Schmidt sowie die angehende Produktdesignerin Rebecca Hippeli entwickelten zwei Fotoautomaten, die – obwohl sie an unterschiedlichen Standorten platziert sind – miteinander kommunizieren. So entsteht ein Foto, auf dem die Menschen zusammen zu sehen sind, die gerade zufällig vor den beiden räumlich getrennten Fotoapparaten stehen. Um das Fotoerlebnis zu steigern, lassen sich die Fotoautomaten durch Gesten steuern.

Das fächerübergreifende Projekt wurde von dem Informatik-Professor Dr. Thomas Wieland und dem Designer Tobias Greissing betreut. Greissing schätzt den Lerngewinn für die Studierenden sehr hoch ein: „Aus meiner beruflichen Praxis weiß ich, wie wichtig es für Kreative ist, mit den unterschiedlichen Disziplinen zusammenzuarbeiten. Sie kommen dadurch auf neue Ideen und steigern die Effizienz ihrer Arbeit.“ Außerdem, so Greissing, wächst so der Respekt vor dem Wissen und Können der anderen Disziplin.