International Physik studieren

Freitag. 27. November 2020 (Pia Dahlem)
Gruppe Studierender
Studiengangsleiter Prof. Dr. Michael Wick mit den frisch eingetroffenen Studierenden aus China.
Seminar mit Katja Zimmer
Katja Zimmer bei einem Seminar im vergangenen Jahr. / Fotos: Hochschule Coburg

Interkulturelle Kompetenzen und Kontakte ins Ausland werden immer wichtiger. Der Bachelorstudiengang Engineering Physics der Hochschule Coburg bietet Studierenden fundiertes Wissen und einen gegenseitigen Austausch mit Partnerhochschulen in China, Kanada und den Niederlanden. Nun wird ein kleines Jubiläum gefeiert, denn der fünfte Jahrgang chinesischer Studierender wurde in Coburg empfangen.

„Wir freuen uns, dass wir trotz der erschwerten Umstände unsere Kooperationen weiter mit Leben füllen können“, beschreibt Katja Zimmer, Koordinatorin des Studiengangs Engineering Physics, die Situation. Trotz Corona kamen sieben Studierende aus Shanghai für ein Auslandsjahr nach Coburg, obwohl mehr geplant waren. „Leider wurden diesmal, wie sonst immer, keine deutschen Studierenden ins Ausland geschickt“, bedauert Zimmer. Dennoch überwiegt die Freude, denn zum „Fünfjährigen“ wurde eine Zwischenbilanz gezogen: Die Hälfte der bisherigen 50 Absolvent*innen blieb in Deutschland und absolviert den Master an renommierten technischen Hochschulen und Universitäten wie in Karlsruhe, Jena, Berlin oder Aachen. „Wir waren echt überrascht, was für eine gute Reputation wir mit unserem Bachelor haben“, berichtet Katja Zimmer mit Stolz. Sie selbst ist Lehrkraft im Projekt „Der Coburger Weg“ und unterrichtet im Bereich interkulturelle Kompetenz und wissenschaftliches Arbeiten. „Der Bachelor in Engineering Physics eröffnet tolle Möglichkeiten“, ist sie sicher.

Attraktiv für ausländische Studierende

Um den chinesischen Studierenden unter den aktuellen Bedingungen weiterhin Kontakte zu anderen Studierenden und Abwechslung zu bieten, wird in diesem Semester ein hybrides Modell angeboten. Das bedeutet nicht nur Online-Veranstaltungen, sondern auch Präsenz-Veranstaltungen. „Leider konnten wir in diesem Jahr nicht einmal ein gemeinsames Pizzaessen zum Kennenlernen durchführen“, erzählt Katja Zimmer. Auch wenn in dieser Zeit nicht so viele gesellige Termine möglich sind, ist der Austausch für die chinesischen Studierenden in jedem Fall attraktiv. Sie erhalten einen doppelten Abschluss – ein sogenanntes Double-Degree. Eines von der Hochschule Coburg und eines von der chinesischen Partnerhochschule in Shanghai. Die Studierenden, die Engineering Physics in Coburg beginnen, wechseln nach dem zweiten Semester an eine Partnerhochschule ins Ausland. Der Austausch ist so abgestimmt, dass die Studierenden durch den Auslandsaufenthalt keine Zeit verlieren. Zimmer erklärt: „Wir erkennen alle Studienleistungen an, und das Studium dauert trotz Auslandsjahr nicht länger, was sonst oft der Fall ist. Alles wird eins zu eins anerkannt.“ Das Fernweh steigt im Moment offensichtlich, denn das Interesse der Coburger Studierenden, im nächsten Jahr ins Ausland zu gehen, ist sehr hoch. Katja Zimmer weiß: „Gerade im Bereich Ingenieurwesen war das nicht immer so. Jetzt wird den jungen Leuten immer bewusster, wie wichtig auch interkulturelle Kompetenzen und Auslandserfahrungen sind.“

Die Partnerhochschulen

Die Partnerhochschule in China ist die University of Shanghai for Science and Technology (USST). An dieser technischen Universität studieren rund 22.000 Studierende in 15 Fakultäten. Die USST pflegt vielfältige Partnerschaften mit Universitäten weltweit.

Die Universität Twente ist eine moderne Campus-Universität in den Niederlanden. Im internationalen Studiengang „Advanced Technology” lernen die Studierenden ihr Wissen in Projekten anzuwenden.

Die Universität Winnipeg befindet sich im englischsprachigen Teil Kanadas, genauer gesagt in Manitoba. Studierende belegen während ihres Auslandssemesters dort den Studiengang Physics. Er ist auf Teilchenphysik spezialisiert und arbeitet eng mit dem Forschungsinstitut TRIUMF in Vancouver zusammen.