Warum Coburg einen Mobilitätskongress braucht

Freitag. 08. Oktober 2021 (Natalie Schalk)
Ein innovatives Projekt, das die Hochschule Coburg wissenschaftlich betreut, sind die kleinen autonomen Busse, die ohne Fahrer in Kronach unterwegs sind. Beim Mobilitätskongress werden unter anderem solche innovativen Konzepte für den ländlichen Raum diskutiert. Foto: Hochschule Coburg
Stefan Gast
Prof. Dr. Stefan Gast – Foto: Hochschule Coburg

Zwischen Coburg, Kronach und Lichtenfels treffen teils urbane Strukturen auf eine sehr ländliche Gegend – warum das ideale Voraussetzungen für eine Modellregion zur Mobilität sind und welche Rolle dabei der Mobilitätskongress am Donnerstag, 14., und Freitag, 15. Oktober, spielt, erklärt Prof. Dr. Stefan Gast von der Hochschule Coburg im Interview.

Als Dekan der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik der Hochschule Coburg hat Prof. Dr. Stefan Gast den Mobilitätskongress vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Jetzt laufen die letzten Vorbereitungen für die zweite Auflage. Gast spricht über Themen, Teilnehmer und Ziele der digitalen Veranstaltung.

Wozu braucht es einen Mobilitätskongress – und warum in Coburg?
Prof. Dr. Stefan Gast: Das Innovationsdreieck Coburg, Kronach, Lichtenfels bietet beste Voraussetzungen, um die gesamte Breite des Themas Mobilität abzubilden – von den Technologien bis hin zu den gesellschaftlichen Aspekten. Die Region ist besonders, weil es viele Schnittstellen von urbanem zu ländlichem Raum gibt, und gerade das Leben im ländlichen Raum braucht ganz andere Mobilitätskonzepte als das in den Metropolregionen der Fall ist. Da spielen beispielsweise auch Zusammenhänge wie der demografische Wandel eine Rolle, wenn es um spezifische Mobilitätskonzepte geht, die älteren Menschen ermöglichen, weiterhin am öffentlichen Leben teilzuhaben. All die relevanten Fragen können wir hier diskutieren.

Coburg also als eine Art Modellregion?
Das ist es, wo wir hinwollen: Coburg und die Region zu einer Modellregion für Mobilität zu etablieren, die Urbanes und Ländliches verbindet und die Möglichkeiten bietet, mit verschiedenen Modellen zu experimentieren. Dabei geht es nicht nur um Technik und deshalb ist uns auch wichtig, dass der Mobilitätskongress Verbindungen, Netzwerke, schafft. Wir bringen Akteure aus der Region und überregionale Akteure an einen Tisch. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen diskutieren mit Fach- und Führungskräften aus Wirtschaft, Stadtplanung und Politik. Der Kongress ist eine Plattform, die den Austausch zum Thema Mobilität voranbringt – und die Perspektive ist, dass auf dieser Basis zwischen Coburg, Kronach und Lichtenfels eine Modellregion für Mobilität entsteht.

Was sind beim Mobilitätskongress diesmal die Höhepunkte?
Es gibt eine Reihe spannender Vorträge, außerdem Panels zu den Schwerpunkten „Die letzte elektrische Meile“, „sense, think, act – und dann?“, „Fahrerloser Shuttle/people mover“ und „Alternative Antriebe“. Dazu gehört natürlich auch Elektromobilität, aber wir beschäftigen uns nicht nur mit Batterie-Elektrik, sondern legen Wert darauf, die gesamte Breite potenzieller Technologien abzubilden. Zum Beispiel ist auch Fuels Science Thema, also Kraftstoffwissenschaft insbesondere mit Blick auf regenerative Ressourcen und unsere synthetischen Kraftstoffe.

Wer kann teilnehmen und wie?
Alle können teilnehmen! Uns ist ganz wichtig, dass wir ein breites Publikum ansprechen, jeder, der sich informieren oder mitgestalten will, ist willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos und weil wir im Onlineformat sind auch relativ einfach. Die Anmeldung ist über die Webseite www.hs-coburg.de/mobilitaetskongress möglich. Hier gibt es auch weitere Informationen zum Programm.