15. Oktober '14
Die Hochschulleitung und das Staatliche Bauamt Bamberg haben gestern eine neue Alternative für die Zufahrt zum Campus Friedrich-Streib-Straße vorgestellt. Sie kommen damit den Wünschen der Medau-Schule entgegen. Eine Erschließung, die direkt an den 500 Studierendenappartements vorbeiführt, ist für Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl dagegen keine akzeptable Lösung.
Die Grundidee bleibt. Ein autofreier Campus mit attraktiven Außenbereichen ist das Ziel der Neugestaltung des Campus bis 2020. Die Zufahrt zur geplanten Parkpalette soll deshalb nicht mehr über die Friedrich-Streib-Straße und den Campus führen. Stattdessen ist an eine neue Erschließung vom Kürengrund aus gedacht.
Diese Strecke nutzen derzeit die Schüler und Schülerinnen sowie die Beschäftigten der Medau-Schule auf Schloss Hohenfels. Weil die ursprüngliche Variante über den Medau-Parkplatz zu nah an den Bergwichteln – der Kinderkrippe der Medau-Schule – vorbeiführt, haben Hochschule und Bauamt jetzt eine neue Alternative entwickelt und sie gemeinsam den Coburger Stadträten und der Presse vorgestellt. In diesem Zusammenhang wies Präsident Pötzl auch auf die Bedeutung der Hochschule für die regionale Entwicklung hin: „Der Hochschuleffekt lässt sich beziffern: Die Wirtschaftsleistung in Regionen mit Hochschulen liegen im Schnitt 20% höher und die Arbeitslosigkeit um 1/3 niedriger.“
Grundsätzlich will die Stadt die Pläne der Hochschule unterstützen, favorisiert aber eine ganz andere Lösung: Eine Streckenführung von der Realschule unmittelbar entlang der 500 Studierendenappartements zum Campus. „Das würde die jahrelangen Bemühungen der Hochschule um attraktive Studien- und Wohnbedingungen konterkarieren und ist daher inakzeptabel“, so Pötzl. Eine Streckenführung weitgehend auf Grundlage der bisherigen Zufahrt zur Medau-Schule stößt aufgrund der Eingriffe in die Natur und die Zufahrt aus dem Kürengrund überwiegend auf Ablehnung.
In den nächsten Wochen werden Hochschule und Bauamt deshalb eine Verkehrszählung im Kürengrund vornehmen, um Anhaltspunkte über künftige Verkehrsbewegungen zu erhalten. Immerhin geht es hier nicht nur um die Hochschule, sondern um die Entwicklung eines ganzen Stadtquartiers. Pötzl: „Jede Veränderung hat Betroffene. Es geht aber immer um die Abwägung aller Belange und nicht nur um Partikularinteressen. Dies zu tun, liegt jetzt in den Händen des Coburger Stadtrats.“
Ein Parkdeck außerhalb des Campus in der Sonneberger Straße sei, so Pötzl, nicht mehr möglich. Dies würde nicht nur das ganze Bauprogramm verzögern, sondern das gesamte Finanzierungspaket im Umfang von 65 Mio. EUR wieder aufschnüren.