6. Juni '25
(Pressestelle)
Seit über 30 Jahren arbeitet das Institut für Psycho-Soziale Gesundheit (IPSG) an Lösungen für gesellschaftliche und psychische Herausforderungen. Hochschulpräsident Prof. Dr. Stefan Gast besuchte das An-Institut gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Lehre, Transfer und Forschung. Dabei wurde deutlich, wie eng Wissenschaft und soziale Praxis zusammenspielen.
Das IPSG ist das einzige An-Institut der Hochschule Coburg. Diese enge Verbindung hat maßgeblich dazu beigetragen, die Klinische Sozialarbeit als gesundheitsbezogene Fachsozialarbeit im deutschsprachigen Raum zu etablieren. Prof. Dr. Helmut Pauls erinnerte sich beim Besuch an die Entstehung und Entwicklung dieser besonderen sozialarbeiterischen Einrichtung – 1993 hatte er das IPSG gegründet. Von 1984 bis 2016 forschte und lehrte er als Professor an der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Coburg. Prof. Dr. Stefan Gast, Präsident der Hochschule, sowie Verena Blume (Referat Transfer und Entrepreneurship) und Michael Geiger (Referat Forschungsstrategie und Forschungsqualitätsmanagement) besuchten das IPSG in Weidach bei Coburg nun gemeinsam mit Professorinnen und Professoren der Fakultät Soziale Arbeit.
Breites Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien
Das IPSG bietet heute als staatlich anerkannter freier Träger der Jugendhilfe ein breites Spektrum an Maßnahmen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, darunter beispielsweise Ambulante Familienhilfe, Frühe Hilfen, Stütz- und Förderklassen, psychosoziale Fachdienste, heilpädagogisch-therapeutische Ambulanz und vollstationäre Wohngruppe.
Das Konzept basiert auf einem humanistischen Verständnis der Klinischen Sozialarbeit, das Menschen in ihrer besonderen Lebenssituation ernst nimmt und gezielt Hilfestellung bietet. Als gemeinnützige Einrichtung der psychosozialen Praxis und als An-Institut der Hochschule Coburg konzentriert sich das IPSG außerdem auf sozialklinische Fort- und Weiterbildung sowie anwendungsbezogene Forschung, etwa zur Entwicklung und Evaluation von Interventionen.
Eindrücke aus dem Alltag
Leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IPSG gaben einen lebendigen Einblick in ihre Arbeit. Romina Lindner präsentierte die vollstationäre heilpädagogisch-therapeutische Wohngruppe BONVENA, in der Kindern und Jugendlichen ein verlässliches therapeutisches Milieu geschaffen wird, um traumatische Erfahrungen zu verarbeiten – auch in Kombination mit externen Psychotherapien. Franz Aschenbrenner erläuterte die Arbeit in den Stütz- und Förderklassen im Förderschulzentrum der Heinrich-Schaumberger Schule, die eine enge Kooperation zwischen Jugendhilfe und schulischer Förderung darstellt. Das Profil der Heilpädagogischen Tagesstätte, die Kinder mit Entwicklungsrisiken und Behinderungen im Vorschulalter in enger Zusammenarbeit mit ihren Eltern unterstützt, wurde von Marcel Strobel umrissen.
Auch Pia Keller (Institutsleitung) berichtete über ihren Arbeitsbereich, ebenso Linda Peschel-Bauer (Heilpädagogische Therapeutische Ambulanz) und Carolin Wolf (Individuelle Schülerinnen- und Schülerbegleitung).
Impulse für die Forschung
Prof. Dr. Christine Kröger, Studiengangsleiterin des berufsbegleitenden Weiterbildungsmasters Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit überreichte Präsident Gast den neu erschienenen Tagungsband „Klinische Sozialarbeit und Sozialtherapie. Zwischenmenschliche Beziehungen stärken – soziale Einbindung fördern“. Das IPSG ist darin mit drei Beiträgen vertreten. Der Besuch führte zu einer lebendigen Diskussion und brachte auch Impulse für zukünftige gemeinsame Forschungsvorhaben. Präsident Gast zeigte sich beeindruckt vom Engagement des Instituts und betonte die Rolle des IPSG als Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis in der Region.