18. Juli '25
(Pressestelle)
Wer in diesem Sommer die Naturbühne im Bad Rodacher Stadtteil Heldritt besucht und dabei in die Welt von Pettersson und Findus eintaucht, entdeckt vielleicht mehr Hochschule Coburg, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Denn bei der aktuellen Produktion auf der Waldbühne Heldritt sind gleich mehrere Mitarbeitende und auch Studierende der Hochschule aktiv beteiligt – hinter, vor und neben der Bühne.
Engagement für die Region: Kunst, Kultur und Kollegium
Mit dabei ist unter anderem Michaela Musenja, Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Fakultät Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Theaterpädagogik. Sie führt Regie bei dem Familienstück – eine Aufgabe, die für sie eine willkommene Ergänzung zur Lehrtätigkeit darstellt: „Ich darf mich hier ganz der spielerischen Arbeit im sozialen Feld widmen – ganz ohne Leistungsdruck. Und zugleich fließt meine Erfahrung mit Gruppenprozessen aus der Lehre direkt in die Regiearbeit ein.“
Dass auch Studierende mitwirken, ist für Musenja ein wichtiger Bestandteil der Verbindung zwischen Hochschule und Theater: Eine ehemalige Studentin wirkt inzwischen als Co-Regisseurin mit und ein Student wurde direkt aus der Improvisationstheatergruppe der Hochschule – den „Pampelmusen“ – angesprochen, spontan als Zweitbesetzung einzuspringen. Er erzählt: „Ich spiele seit sechs Semestern bei den Pampelmusen mit – als Frau Musenja bei einer Probe fragte, ob jemand mitspielen möchte, war ich sofort interessiert.“ Auf der Bühne zu stehen, war für ihn eine besondere Erfahrung – auch ganz persönlich: „Ich wurde super aufgenommen und hatte noch nie eine so ausgeglichene Prüfungsphase wie in diesem Semester.“
Für Musenja ist das ein gelebtes Beispiel dafür, wie Hochschullehre auch über das Studium hinaus wirken kann: „Es ist wunderbar zu sehen, wie sich unsere Alumni in kulturellen Projekten weiterentwickeln und engagieren.“
Kreativität mit Nadel, Stimme und Taktgefühl
Für die bunten Kostüme auf der Bühne sorgt unter anderem Silke Thiel, Mitarbeiterin in Studienberatung und Career Service: „Ich wurde gefragt, ob ich jemanden kenne, der nähen kann – und sagte einfach: Ich kann nähen!“ Seitdem ist sie Teil des dreiköpfigen Kostümteams. Besonders stolz ist sie auf die aufwändigen Hühnerkostüme: „Da haben wir lange getüftelt – jetzt sehen sie toll aus!“
Auch die Musik trägt eine Coburger Handschrift: Ralf Probst, Dozent in der Fakultät Soziale Arbeit, übernahm Komposition und Gesangscoaching. „Die größte Herausforderung war, für jedes Bühnenmitglied den richtigen musikalischen Zugang zu finden – viele stehen zum ersten Mal singend auf der Bühne.“ Er spricht von einem „Knoten, der platzt“ – einem Moment, in dem aus zögerlichen Tönen echte Bühnenpräsenz wird.
Theater als Brücke zwischen Hochschule und Heimat
Dass Hochschulangehörige sich in einem lokalen Heimatverein engagieren, passt gut zum Selbstverständnis der Hochschule Coburg als aktive Akteurin in der Region. Für Musenja ist klar: „Die Waldbühne ist ein Ort, an dem Gemeinschaft erlebbar wird – generationenübergreifend, ehrenamtlich und mit ganz viel Herzblut.“
Und auch Kollegin Thiel freut sich über das Zusammenspiel von Berufs- und Ehrenleben:
„Es ist schön, wenn ich mich in der Mensa mit Michaela über Kostüme austauschen kann – oder den Hahn Caruso in der Mittagspause treffe.“
Ein Ausflug in die Märchenwelt – auch für Hochschulangehörige lohnenswert
Ob Kindertheater, Komödie oder Sommeroperette: Die Waldbühne Heldritt bietet ein vielfältiges Programm in zauberhafter Naturkulisse – und das mit starker Beteiligung aus der Hochschule.
„Es ist ein gelungenes und unterhaltsames Projekt für Jung und Alt“, sagt Ralf Probst. „Perfekt für einen Familienausflug mit Theater, Biergarten und ganz viel Charme.“
Weitere Informationen zur aktuellen Produktion auf der Waldbühne Heldritt inklusive Spielplan und Rahmenprogramm gibt es unter https://waldbuehne-heldritt.de/marchen/ .