Gesundheitstour hält an der Hochschule

Dienstag. 19. Dezember 2023 (Andreas Wolf)
Politik und Hochschule tauschen sich über die Gesundheitsversorgung in der Region aus: Tina Vetter, Clarissa Schmitt, Prof. Dr. Wolfgang Haupt, Prof. Dr. Nicole Hegel, Prof. Dr. Stefan Gast, Martin Schöffel, Emmi Zeulner, Dr. Matthias J. Kaiser. Foto: Dennis Mangold / Hochschule Coburg

Wie steht es um die Ausbildung von Hebammen, Pflegepersonal und Physiotherapeut:innen? Das wollten Emmi Zeulner (CSU, MdB) und Staatssekretär Martin Schöffel (CSU, MdL) bei einem Besuch auf dem Campus Friedrich Streib wissen. Die Hochschule Coburg bietet bereits gesundheitswissenschaftliche Studiengänge für die Fachkräfte im Gesundheitswesen von morgen an.

Die Situation ist prekär: Rund 70 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte in der Region Coburg sind im fortgeschrittenen Alter und werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Trotz umfangreicher Werbung ist die Bereitschaft junger Mediziner, sich hier niederzulassen, überschaubar. Ebenso fehlt es an Fachpersonal wie Pflegekräften in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen.

Dies schadet der Attraktivität der Region insbesondere für junge Familien, die auf eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung angewiesen sind. Entsprechend besorgt zeigte sich MdB Emmi Zeulner, die sich derzeit gemeinsam mit MdL Martin Schöffel auf einer Gesundheitstour befindet, die auch an der Hochschule Coburg Halt machte: „Für die Zukunft unserer Gesundheitsregion Oberfranken sind gut qualifizierte, engagierte Fachkräfte entscheidend. Zudem verhindern Ausbildungsplätze vor Ort, dass angehende Fachkräfte abwandern. Deshalb ist das Engagement der Hochschule Coburg unter anderem im Bereich der Gesundheitsberufe so bedeutend.“ Durch die Möglichkeiten an der HAW, würden junge Menschen eher eine Ausbildung und Arbeit vor Ort anstreben und die Gesundheitsversorgung in Oberfranken zukünftig mitgestalten.

Das sei für gleichwertige Lebensbedingungen in ganz Bayern bedeutend, stimmte ihr Schöffel zu: „Deshalb ist es mein erklärtes Ziel, dass die Gesundheitsversorgung in Oberfranken erhalten und weiterentwickelt wird. Dazu gehört auch eine hochwertige Ausbildung von engagierten Fachkräften – sowohl im praktischen Bereich und in der Ausbildung wie auch durch entsprechende Studiengänge. Insgesamt müssen mehr Menschen für Berufe im Bereich Medizin und Pflege begeistert werden.“ Dazu sprachen die Abgeordneten mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Stefan Gast, Vizepräsidentin Prof. Dr. Nicole Hegel, dem Dekan für Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit Prof. Dr. Wolfgang Haupt, sowie der Studiengangskoordinatorin des Studiengangs Hebammenwissenschaft Clarissa Schmitt, der Referentin des Präsidenten Tina Vetter und Kanzler Dr. Matthias J. Kaiser.

Präsident Gast weiß, dass die Region vom Fachkräftemangel, gerade im Bereich der Gesundheitsberufe, geprägt ist: „Um zukünftige Fachkräfte anzulocken, Studierende vor Ort zu halten, bietet die Hochschule Coburg unter anderem schon Studiengänge der Hebammenwissenschaft und der Integrativen Gesundheitsförderung an und möchte diese kontinuierlich ausbauen“, so Gast. Nun fokussiere sich die Hochschule auf die Weiterentwicklung eines akademischen Bildungsangebots, das gezielte Studieninhalte zur Akademisierung der Pflege- und Gesundheitsberufe aufruft. Dabei könne auch auf vorhandene Expertise in Lehre und Forschung bei gesundheitsrelevanten IT-Anwendungen und der Bioanalytik zurückgegriffen werden. „Das Innovationsdreieck Coburg – Kronach – Lichtenfels soll sich so zur Keimzelle der gesundheitlichen Bildung in unserer Region entwickeln“, so der Hochschulpräsident.