Internationales Seminar zu Leadership mit US-Universität

Donnerstag. 15. Juli 2021 (Pia Dahlem)
Christine Labohm
Christine Labohm war begeistert von dem Programm der Leadership Initiative. / Foto: privat

Wie funktioniert das Gehirn in Bezug auf ethische Entscheidungsfindungsprozesse? Welche Motive haben Menschen für ihre Handlungen? Wie kann ich gut eine Gruppe führen? Diese Fragen wurden nun ausgewählten Studierenden aller Fakultäten bei einem internationalen Seminar beantwortet.

 „Die Menschen waren alle so nett und ich habe so viel mitgenommen“, sprudelt es begeistert aus Christine Labohm heraus. Sie studiert im zweiten Semester Integriertes Produktdesign und hat an dem zweiwöchigen Programm teilgenommen. Prof. Dr. Niko Kohls hat in Kooperation mit der Georgetown University und der gemeinnützigen Organisation Leadership Initiative (LI) das Seminar „Future Skills: Readiness, Resilience, and Ethical Leadership Skills for Building a Better International Future“ mit ausgewählten Coburger Studierenden aller Fakultäten durchgeführt. „Am Ende haben 14 von 20 Studierenden das intensive Programm bis zum Ende durchgezogen“, berichtet Prof. Kohls. Der Inhalt zielt darauf ab sogenannte Future Skills zu entwickeln. Das sind Fähigkeiten wie Selbstregulation, Achtsamkeit, Resilienz und Aufmerksamkeitssteuerung, Problemlösefähigkeiten und natürlich ethische und soziale Kompetenzen. Die amerikanische Leadership Initiative bietet praxisbezogene Kurse für Schülerinnen und Schüler sowie für junge Studierende an, um sie für Führungspositionen zu qualifizieren. Dr. James Giordano ist Gastprofessor an der Hochschule Coburg und hat sich mit großem Einsatz für das Projekt engagiert: „Meine größte Motivation ist junge Menschen zu stärken, ihnen viele Fähigkeiten für die Zukunft mitzugeben und ihnen erstklassige internationale Lernerfahrungen zu ermöglichen.“

Persönlichkeit entwickeln

„Als Schülerin habe ich ein Auslandsjahr in England gemacht und da hatte ich bereits Psychologie als Schulfach. Das hat mich schon damals sehr interessiert.“ Darum hat sich Christine Labohm auch sofort für dieses Programm beworben. „Ich lerne immer gerne neue Menschen kennen und es hat mich sehr gereizt, weil es darum geht, wie man eine gute Führungskraft werden kann.“

Das Programm wurde zwei Wochen lang jeden Nachmittag durchgeführt. Nach den Vorlesungen wurde in Gruppen an einem Thema gearbeitet. Hier kamen junge Menschen aus der ganzen Welt online zusammen. Christine Labohm war mit Leuten aus China, Saudi-Arabien und den USA in einer Gruppe. Für sie war durch die Vorlesungen zum Thema „Leadership“, also Führung, der Blick geschärft: „Die Gruppe hat sehr gut funktioniert und man hat gleich gemerkt, wer angefangen hat die Führung zu übernehmen, und wer etwas stiller war.“  Rückblickend zeigt sich die Studentin von den vielen neuen Erkenntnissen „richtig überwältigt.“ Neben der persönlichen Entwicklung hat sie für ihr Studienfach Integriertes Produktdesign Einiges mitgenommen. Prof. Dr. Michael Heinrich von der Fakultät Design referierte zur Wirkung von Ästhetik. Christine Labohm resümiert: „Man designt Produkte ja für Menschen und dazu muss man wissen, wie Menschen „ticken“ und was sie brauchen und wie man Ästhetik damit verbinden kann.“

Eine Auszeichnung und viel Lob

Julius Ebert studiert dual Automatisierung und Robotik und hat auch an dem Trainingsprogramm teilgenommen. Für seine Leistungen und Beiträge im Rahmen des Workshops wurde ihm ein besonderes Stipendium verleihen. Mit der „Drew C. Richardson Memorial Scholarship“ kann er einen weiteren Kurs der Leadership Initiative belegen.

Prof. Kohls ist nach den intensiven Wochen froh, dass alles gut gelaufen ist und möchte Lob weitergeben: „Die amerikanischen Kolleginnen und Kollegen waren von der Motivation und dem Wissen unserer Coburger Studierenden sehr angetan.“ Ebenso wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst. Christine Labohm jedenfalls schätzt die Herzlichkeit der amerikanischen Gastgeber: „Wir haben uns so gut verstanden und gleich die Handynummern ausgetauscht. Im nächsten Jahr möchte ich gerne selbst dorthin fliegen!“

 

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