Optimismus, Neugier und Erfindergeist

Dienstag. 18. Oktober 2022 (Pressestelle)
Prof. Dr. Marco Denk
Prof. Dr. Marco Denk / Foto: privat

Seit dem WS 22/23 hat Dr. Marco Denk eine Forschungsprofessur für elektrisches und thermisches Energiemanagement elektrisch angetriebener Fahrzeuge an der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik inne. Beim Coburger Mobilitätskongress, der am 10. und 11. November online stattfindet, leitet er zwei Panel zum Thema Elektromobilität. Hier verrät er was ihn daran am meisten interessiert. Außerdem wie Neugier ihn antreibt, wann ihm die Luft wegbleibt und wozu er gerne ein Raketenboot hätte.

Woher kommen Sie, was haben Sie zuletzt gemacht?
Prof. Dr. Marco Denk: Ich komme aus der Nähe von Bayreuth, habe aber die letzten fünf Jahre in Bamberg gelebt und dort bei Brose die Entwicklung von Technologie und Leistungsbaugruppen geleitet.

Wo / wie leben Sie? 
Seit einigen Monaten ist unser Haus endlich fertig und meine Frau, unsere beiden Kinder und ich wohnen jetzt darin. Es steht zufällig ziemlich mittig im Innovationsdreieck der Hochschule, also zwischen Coburg-Kronach-Lichtenfels, so dass ich sehr gut an allen drei Standorten präsent sein kann.

Wie möchten Sie leben?
Frei, zusammen, Sinnvolles schaffend.

Ihre Spezialgebiete sind?
Leistungselektronik und Thermomanagement, - in den letzten Jahren besonders für Fahrzeuge mit 800V Bordnetzsspannung und Leistungshalbleitern aus Siliziumcarbid.

Vollenden Sie diesen Satz: Wissenschaft muss ....
…verstehen und erklären, denn Wissen macht den Unterschied. Das gilt für Menschen wie für Unternehmen. Mir ist wichtig vorhandenes Wissen zu verstehen, es zu strukturieren, mit anderem Wissen zu kombinieren, es zu transferieren und weiterzugeben. Die hierbei auftauchenden Fragestellungen geben mir Impulse für eigene Forschungsaktivitäten, die versuchen Neues zu erkunden, Wissenslücken zu schließen und unser Wissen zu mehren.

Der bisher schönste Moment in Ihrem Beruf?
Da erinnere ich mich an zwei: Einmal, als meine Masterandin und ich es geschafft hatten, die Funktion unserer Sensoridee in einem richtigen Elektroantrieb nachzuweisen. Und ein zweiter toller Moment war, als mein Team und ich im Labor zum ersten mal unseren 1000A, 800V Siliziumcarbid Antriebsinverter hochgefahren haben. Das war atemberaubend.

Bei der Arbeit an der Hochschule freuen Sie sich besonders auf?
Ich freue mich riesig darauf meine Forschungsaktivitäten wieder zu intensivieren und auf die Zusammenarbeit mit den Studierenden. An dieser Stelle: Melden Sie sich gerne bei mir, wenn Sie auf der Suche nach spannenden Themen sind, oder gerne auch mit eigenen Ideen. Ich freue mich darauf!

Wer oder was wollten Sie als Kind werden?
Erfinder. Mich hat immer alles interessiert und ich habe probiert Dinge zu verbessern. Diese gingen dadurch zwar meistens eher kaptutt, aber ich habe eine Menge dabei gelernt.

Welches Buch haben Sie gerade auf dem Nachttisch liegen ... oder wo sonst?
„What if? Wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen“ von Randall Munroe. Gerade berechnen wir, wie wahrscheinlich es ist, wenn Sie eine beliebige Telefonummer anrufen und „Gesundheit“ wünschen, dass die Person am anderen Ende der Leitung tatsächlich gerade genießt hat.

Ihre Lieblingsmusik?
Ich mag Metal ganz gerne, aber eher die Bands von früher. Die meiste Zeit läuft im Auto aber die Musik meiner Kinder (Anna und Elsa, Bob der Baumeister, …).

Welches Design bevorzugen Sie?
Klar, einheitlich, zweckmäßig.

Ihr Hauptcharakterzug?
Optimismus. Ich sehe meist eher die Chancen als die Risiken und lasse mein Denken ungern durch Ängste oder Vorbehalte einschränken. Das gibt mir eine Menge Freiheit.

Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Fliegen wäre klasse. Gerne auch ins Weltall, um von oben auf die Erde zu schauen.

Wie möchten Sie gern sterben?
Was bringt es mir, wenn ich mir Gedanken darüber mache?

Welches Auto möchten Sie gerne fahren?
Ich mag Cruiser. Mein Lincoln MKX ist da schon ganz nett. Nach Coburg fahre ich aber meistens mit dem E-Auto. Gerne mal fahren würde ich einen, selbst auf E-Antrieb umgebauten, Opel Kapitän Cabrio. Wenn die Kinder groß sind, starte ich dieses Vorhaben.

Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?
Einen Grill, eine Angel und ein Raketenboot um damit irgendwann nach Hause zu fahren, sobald mir meine Familie und die Hochschule fehlen.

Ihr Motto?
Gestalte Dein Leben, - Du hast es in der Hand!

Beim diesjährigen Mobilitätskongress geht es um die Antriebe der Zukunft. Was interessiert Sie an diesem Thema am meisten?
Beim Coburger Mobilitätskongress leite ich dieses Jahr die beiden Panel zur Elektromobilität. Wir haben Top-Referent:innen, die uns Einblicke gewähren in zukünftige E-Antriebe, Thermalmanagementsysteme, Batterien und Ladekonzepte. Das finde ich super interessant, wobei mir der COMO auch ermöglicht, über den Tellerrand in andere Themengebiete zu schauen. Zum Beispiel ins autonome Fahren oder in E-Fuels. Tja, wie gesagt, mich hat als Kind schon immer alles interessiert, so ist es auch heute noch.