9. Februar '21
Das Deutschlandstipendium feiert sein 10-Jähriges Bestehen. Die Hochschule Coburg ist von Beginn an mit dabei und hat mittlerweile bereits 500 Stipendien vergeben.
Carolin Treinat war eine Stipendiatin, die nun erfolgreich ihr Betriebswirtschaftsstudium an der Hochschule Coburg abgeschlossen hat. Für sie waren vor allem die familiären Umstände ausschlaggebend, sich für eine Förderung zu bewerben: „Meine Tochter war anderthalb als ich begonnen habe zu studieren. Als alleinerziehende Mutter mit Vollzeitstudium, das ich gut abschließen wollte, wäre es eine ziemliche Belastung gewesen, nebenbei zu arbeiten.“ Mit dem Stipendium konnte sie sich auf ihr Kind und das Studium konzentrieren und mit guten Noten abschließen. „Ich wollte unbedingt BWL machen und außerdem lerne ich gern.“ Das hat sie motiviert, ihren Weg konsequent erfolgreich zu gehen.
Eine Investition in die Zukunft
Das Deutschlandstipendium ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Bei der Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten wird auf sehr gute Schul- und Studienleistungen, außerfachliches Engagement, aber auch auf die persönlichen und familiären Umstände sowie besondere Erfolge und Praxiserfahrungen geachtet. Ziel ist es, die Ausbildung herausragender Fachkräfte und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu unterstützen und ihnen Kontakte zu Unternehmen zu ermöglichen. Eine Jury bestehend aus dem Career Service, der Studierendenvertretung und der Hochschulleitung sucht geeignete Stipendiatinnen und Stipendiaten aus. Ein Jahr lang erhalten sie 300 Euro monatlich zur Unterstützung – die Hälfte kommt vom Bund, die andere Hälfte vom stiftenden Unternehmen. Carolin Treinats Stipendium wurde von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels gestiftet. Diese ist von Anfang an mit dabei und finanziert seit 2011 jedes Jahr mindestens drei Stipendien.
Neben der finanziellen Förderung erschließen sich die Studierenden intensive Kontakte zur betrieblichen Praxis. Praxissemester oder Praktika können idealerweise direkt beim Stipendiengeber absolviert werden. „Der direkte Kontakt zu den Studierenden besteht in den Firmen oft nicht,“ berichtet Carolin Treinat von ihren Erfahrungen. Außerdem findet sie: „Das Stipendium macht im Lebenslauf einen sehr guten Eindruck und man kann dadurch viel besser Kontakte knüpfen.“
Dass beide Seiten gleichermaßen profitieren, stellt Christian Erkenbrecher vom Career Service der Hochschule Coburg heraus: „Aus Sicht der Unternehmen steht zum einen das gesellschaftliche Engagement im Vordergrund, zum anderen nutzen viele Stipendiengeber die Recruiting-Möglichkeiten des Programms. Sie kommen in Kontakt mit jungen High Potentials.“ Seit 2011 wurden an der Hochschule Coburg mit Hilfe von insgesamt 46 verschiedenen Förderern genau 500 Deutschlandstipendien vergeben. Als Förderer engagieren sich Unternehmen und Institutionen aus der Region. Aber auch Einzelpersonen, Stiftungen oder karitative Organisationen haben bereits an der Hochschule Coburg ein Deutschlandstipendium gestiftet. „Wir bieten jedes Jahr Unternehmen die Möglichkeit, Deutschlandstipendien zu stiften.“
Bis Mitte März können sich interessierte Unternehmen beim Career Service der Hochschule Coburg melden, der dann alle organisatorischen Abläufe übernimmt.
Mail: Christian.Erkenbrecher@hs-coburg.de
Dass ein Studium mit einem kleinen Kind nicht immer einfach ist, hat Carolin Treinat erfahren. Sie arbeitet jetzt in einer Steuerkanzlei als Wirtschaftsprüfungsassistentin. Rückblickend lacht sie: „Die Flexibilität, die man im Studium mit Kind hat, war eigentlich perfekt, es gibt wohl keine bessere Kinderkrippe als die Campus Zwerge an der Hochschule!“