Wissenschaftstag: Kluge Köpfe besprechen Nachhaltigkeit

Montag. 01. August 2022 (Pressestelle)
Gruppenfoto am Wissenschaftstag - Foto: Frank Wunderatsch / Kulturidee
Foto: Frank Wunderatsch / Kulturidee
Wissenschaftsminister Markus Blume, Prof. Dr. Stefan Gast, Prof. Dr. Stefan Leible - Foto: Frank Wunderatsch / Kulturidee
Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, hat beim Wissenschaftstag ein Exemplar des neuen Coburger Hochschulmagazins von Präsident Prof. Dr. Stefan Gast engegengenommen. Foto: Frank Wunderatsch / Kulturidee
Alle einsteigen! Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, war gespannt auf die Fahrt im autonomen Shuttle. Foto: Natalie Schalk / Hochschule Coburg
Jörg Schrepfer, Head of Driving Asistance Research DAR Germany, VALEO Schalter und Sensoren GmbH, im Shuttle. Foto: Natalie Schalk / Hochschule Coburg
Stefan Reinmann von der Metropolregion Nürnberg verteilt eine Variante des Spiels Stadt-Land-Fluss, die sich um Nachhaltigkeit dreht und zum Rahmenprogramm gehörte, die die Initiative Innovationskunst gemeinsam mit CREAPOLIS gestaltet hat. Auf der Leinwand berichtet Verena Blume live von CREAPOLIS. Foto: Natalie Schalk / Hochschule Coburg
Staffelstabübergabe: Prof. Dr. Stefan Gast, Prof. Dr. Joachim Hornegger und Dr. Oliver Bär - Foto: Frank Wunderatsch / Kulturidee
Foto: Frank Wunderatsch / Kulturidee
Foto: Frank Wunderatsch / Kulturidee

Mit dem Schwerpunktthema „Transformation zur Nachhaltigkeit“ war der 15. Wissenschaftstag der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) ein voller Erfolg: Rund 700 Akteur:innen und MultiplikatorInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Bildung waren am Freitag zu Gast an der Hochschule Coburg. Sie erlebten eine moderne Hochschule und eine ausgesprochen engagierte Gastgeberregion: das Innovationsdreieck Coburg-Kronach-Lichtenfels.

Referent:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und gesellschaftlichen Initiativen führten das Publikum in fünf parallelen Panels in Handlungs- und Forschungsfelder ein, in denen Transformationsprozessen gegenwärtig oder in der Zukunft umzusetzen sind. Sie zeigten Perspektiven aus der Forschung auf und Best Practices aus Unternehmen der Region: etwa wie Künstliche Intelligenz und Big Data beim Kfz- Versicherer HUK-Coburg zu umweltfreundlicherem Fahren führen oder wie die Neumarkter Lammsbräu seit dreißig Jahren ein nachhaltiges Unternehmenskonzept umsetzt.

Prof. Dr. Mirko Kraft, Hochschule Coburg, Professor für Versicherungsbetriebslehre, KI-Zentrum, leitete das Panel „Digitale Transformation“. Eine Einführung in „Nachhaltige Energie- und Infrastruktursysteme“ gab es im Panel von Prof. Dr. Christian Weindl vom Institut für Hochspannungstechnik, Energiesystem- und Anlagendiagnose (IHEA) der Hochschule Coburg, Prof. Dr. Markus Jakob, der an der Hochschule eine Forschungsprofessur für alternative Kraftstoffe und motorische Brennverfahren inne hat. Das Panel zur „Kreislaufwirtschaft“ leitete Prof. Dr. Markus Weber, Studiengangsleiter Ressourceneffizientes Planen und Bauen, das Panel zu „Mobilität, Stadt und Region“, Prof. Dr. Alisa Lindner, Professorin für User Experience Design bei autonomem Fahren. Das Panel „Gesellschaftliche Transformation“ leitete Prof. Dr. Adelheid Susanne Esslinger, Professorin für Gesundheitsförderung und Prävention und Nachhaltigkeitsbeauftragte der Hochschule Coburg.

Hochschulpräsident Prof. Dr. Stefan Gast sah den interdisziplinären Austausch und Wissenstransfer insgesamt als große Chance des Wissenschaftstages an: „Durch den Wissenschaftstag haben wir die Gelegenheit, die Herausforderungen der Zukunft mit spezifischem Fokus auf die Region sichtbar zu machen. Als Hochschule Coburg haben wir den Mut für die Aufgabe einer Transformation zur Nachhaltigkeit. Wir wollen dies interdisziplinär bewältigen und diesen Mut auch an die kommende Generation weitergeben.“

Auch Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig machte deutlich, dass das Thema „Transformation zur Nachhaltigkeit“ hier gut aufgehoben ist: „Wir tun Vieles, um uns hier vor Ort zukunftsträchtig aufzustellen und auch resilient in die Zukunft zu gehen. In all diese Change-Prozesse versuchen wir den Gedanken einer nachhaltigen Stadt- bzw. Regionalentwicklung mitzudenken und mit einzubauen.“ Bei der Innovationsstrategie im Coburger Land sei dabei die Hochschule Coburg ein zentraler Partner und eine „Ideenschmiede“, von der die Region profitiere – so wie alle Regionen der Metropolregion von dem Netz aus wissenschaftlichen Einrichtungen profitieren, die beim Wissenschaftstag zusammenkommen.

Von den innovativen Ideen der Gastgeberregion konnten sich auch die Besucher:innen des Wissenschaftstags überzeugen: „Unsere Gäste erhalten mit der Fahrt in einem autonom fahrenden Shuttle gleich einen intensiven Eindruck von der Innovationskraft unserer Region,“ sagte Hochschul-Präsident Pof. Dr. Stefan Gast. Das Fahrzeug aus dem Forschungsprojekt Shuttle-Modellregion Oberfranken hatte die VALEO Schalter und Sensoren GmbH zum Wissenschaftstag nach Coburg gebracht. Das Publikum konnte außerdem an Informationsständen nicht nur die wissenschaftliche Kompetenz der Metropolregion Nürnberg kennenlernen, sondern auch mit den Partnern und lokalen Förderern des 15. Wissenschaftstags in den Dialog treten, darunter die Premiumpartner Siemens, HUK-Coburg, Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Oberfrankenstiftung, Rainer Markgraf Stiftung und der Sponsor LASCO Umformtechnik.

Innovation und Transformation: Aufgabe und Kompetenz der Region

Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, sah in seiner Keynote die „Hightech Agenda Bayern“ als zentralen Beitrag für Transformation und Fortschritt als zentrale Kompetenz der Gegenwart: „Die Hightech Agenda Bayern ist unser Transformationsturbo für das Bayern von morgen: innovativ, nachhaltig, smart. Wir wollen mehr Agilität, Innovation und Exzellenz. Ganz Bayern profitiert davon, gerade auch die Europäische Metropolregion Nürnberg.“

Heiko Hünsch, Global Head of Communications and Marketing bei Siemens Motion Control, verortete in seiner Keynote „Mit der digitalen Fabrik in eine nachhaltige Zukunft“ Transformations- und Innovationsfähigkeit vor allem auch in den Unternehmen: „Unternehmen müssen ökonomische Logik und ökologische Verantwortung verbinden, um nachhaltige Transformation umzusetzen. Bei Siemens machen wir das zum Beispiel durch Software- und Digitalisierungslösungen wie in unserer Digital Native Factory in Nanjing, China.“

Auch der Ausklang des Wissenschaftstages zeigte mit einem Kooperationsbeitrag der Initiative Innovationskunst und CREAPOLIS, wieviel Innovationskraft in der Metropolregion steckt. Unter dem Dach der Innovationskunst bündeln Industrieunternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen ihre Stärken und machen Ideenreichtum und Innovationskraft in der Metropolregion sichtbar. Zusammen mit dem Coburger CREAPOLIS, der Innovations- und Vernetzungsplattform der Hochschule Coburg, wurden bei Liveübertragungen von Panelvorträgen und thematisch ergänzenden Mitmach-Stationen zusammen mit engagierten Bürger:innen das Zusammenspiel von Technologie, Wissenschaft und Innovation vertieft. Über eine Videoschalte zur Hochschule Coburg vermittelete CREPAOLIS-Mitarbeiterin Verena Blume auch den Teilnehmenden des Wissenschaftstags einen Einblick in dieses Begleit-Event.

Staffelstab-Übergabe für den Wissenschaftstag 2023

Insgesamt zogen die Sprecher des Forums Wissenschaft der EMN, Dr. Oliver Bär und Prof. Dr. Stefan Leible, sowie Geschäftsführer Horst Müller ein positives Resümee: Der Wissenschaftstag in Coburg hat die Diskussion wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Fragen zu einem zukunftsweisenden Thema gebündelt und so Raum für Neues geschaffen.

Der Wissenschaftstag wird einmal im Jahr vom Forum Wissenschaft, einem der acht Fachforen der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN), veranstaltet. Der sprichwörtliche Staffelstab wurde von Prof. Dr. Stefan Gast von der Hochschule Coburg an die Gastgeber des Wissenschaftstags 2023 übergeben: die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Stadt Erlangen. Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU Erlangen-Nürnberg, lud die Gäste des diesjährigen Wissenschaftstages für den 28. Juli 2023 nach Erlangen ein. Den Abschluss des Wissenschaftstages in Coburg läutete dann Johann Kalb, der Ratsvorsitzende der EMN, mit dem Ratsempfang ein, der den Gästen bis in die Abendstunden Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken bot.

Die Präsentationen des Wissenschaftstags sind auch nach der Veranstaltung unter Präsentationen | Wissenschaftstag (metropolregionnuernberg.de) abrufbar.