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27. November '17

Schon das bloße Aufrufen einer Website im Internet genügt, um einen digitalen Fußabdruck zu hinterlassen. Doch wir nutzen das World Wide Web für vieles mehr, wir streamen Filme, snapchaten mit Freunden und verbinden sogar unsere Haushaltsgeräte mit einer App. Doch was passiert dabei mit unseren Daten und wie sicher sind diese?
Dem Thema widmete sich Studierende der Hochschule Coburg auf dem Fachtag „Leben in digitalen Welten“ in Lautertal. Einen Tag lang konnten rund 60 Teilnehmer und Referenten, darunter Pädagogen, Lehrkräfte sowie ehrenamtlich Tätige, in verschiedenen Workshops Einblicke erhalten, welche Veränderungen speziell mit Blick auf die Arbeit mit jungen Menschen mit der fortschreitenden Digitalisierung verbunden sind. Zum Fachtag eingeladen hatten Studierende der Hochschule Coburg, das Amt für Jugend und Familie der Stadt Coburg sowie die Evangelische Jugendbildungsstätte Neukirchen.
„Wir werden immer mehr zum gläsernen Konsumenten“, sagt Sophie Schmidt, die im dritten Semester Betriebswirtschaft studiert und gemeinsam mit ihren Kommilitonen Luisa Vetter, Gloria Negm El Din, Yannick Schrödel und Vanessa Ströhlein die Arbeitsgruppe Datenschutz leitete. Die Studierenden zeigten den Teilnehmern, welche Nutzerdaten wie gespeichert werden. Ein Beispiel: Facebook. Das Unternehmen mit Sitz im Silicon Valley besitzt den größten Datenspeicher der Welt. Gesammelt werden sowohl aktive als auch passive Daten. Das heißt, ob Kommentare, Likes und Nachrichten auf der einen oder das Suchen von Personen und Begriffen auf der anderen Seite, Facebook führt alle Daten eines Nutzers zusammen und erstellt so sukzessive ein Persönlichkeitsprofil. Dieses nutzt der Social-Media-Dienst unter anderem für den Weiterverkauf an zahlungskräftige Werbekunden. Ein Tipp der Studierenden: Wer nicht auf Facebook verzichten möchte, kann sich selbst einen Überblick verschaffen, was der Konzern so alles über das eigene Konto archiviert. Dafür einfach in den allgemeinen Einstellungen eine Kopie der eigenen Facebook-Daten laden. „Man muss die Chancen und Risiken von Onlinediensten genau abwägen und sich entscheiden, was für einen selbst am besten erscheint“, lautet das Fazit von Sophie Schmidt. Ein Schlüssel ist sicher auch der verantwortliche Umgang mit persönlichen Daten, um zumindest gefühlt etwas mehr Kontrolle und damit Sicherheit in der Nutzung von Google, Instagram und Co. zu erlangen.
Der Fachtag ist Herzstück und Ergebnis des interdisziplinären Projekts „Orientierung in digitalen Welten“. Unter Leitung von Prof. Dr. Christian Holtorf und Dr. Thomas Kriza beschäftigten sich Studierende der Betriebs-, Industrie- und Versicherungswirtschaft sowie der Sozialen Arbeit zwei Semester lang mit den vier Themen Urheberrecht im Internet, Datenschutz in der virtuellen Welt, authentisches Leben online und Politik & Fake News. Alle vier Bereiche konnten von den Teilnehmern des Fachtags als Workshop besucht werden. Die Resonanz war so gut, dass mehrere Teilnehmer die Studierenden anschließend dazu ermutigten, den Fachtag in anderen Städten zu wiederholen.
Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung durch die „Partnerschaft für Demokratie in den Stadt Coburg“.

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