Mit Bildung punkten

Mittwoch. 10. Dezember 2014 (Pressestelle)
Der Brasilianer Thiago José Welter aus dem Studiengang Automobil-Mechatronik
Profikarriere und Studium verbinden: Der Brasilianer Thiago José Welter macht in Coburg seinen Bachelor in Automobil-Mechatronik.
Studenten und zugleich Volleyballkollegen
Der Spieler des VSG Noah Baxpöhler (2.v.l.) studiert Betriebswirtschaft an der Hochschule Coburg.
Thomas Langhanki und Ralph Neisser mit VSG-Maskottchen Burnadette
Die Lehrenden Thomas Langhanki (links) und Ralph Neisser auf dem Volleyballfeld mit VSG-Maskottchen Burnadette. Unter dem Drachenkostüm verbirgt sich Studentin Luisa Kaiser.

Nach der Vorlesung tauschen sie ihre Klamotten gegen den Trainingsanzug, den Hörsaal gegen das Spielfeld. Noah Baxpöhler und Thiago José Welter studieren seit Oktober an der Hochschule Coburg. Für die VSG Coburg/Grub kämpfen die beiden in der Volleyball-Bundesliga.

Man kann es mit Handball in Deutschland vergleichen, vielleicht sogar Fußball: Volleyball in Brasilien, dem Heimatland von Thiago Welter, 26, Libero der VSG Coburg/Grub und Erstsemestler im Studiengang Automobil-Mechatronik an der Hochschule Coburg. Die brasilianische Nationalmannschaft steht zurzeit auf Platz 1 in der Weltrangliste der FIVB – Fedération International de Volleyball.  

Welter ist knapp 15, als er mit dem Spielen anfängt. Drei Jahre später wechselt er bereits in die erste Liga. Andere Hobbies muss er damals aufgeben: Trompete und Handball. Doch auch wenn die Profikarriere ihn zwingt, Prioritäten zu setzen, an seine berufliche Zukunft denkt er schon in Brasilien; beginnt erst Elektrotechnik, dann International Business zu studieren. Zwar könne man in seiner Heimat „richtig leben“ vom Volleyball, aber der Sport wird nicht immer die wichtigste Einnahmequelle sein.

Die Hochschule sei deshalb „einer der entscheidenden Faktoren“ gewesen, nach Coburg zu kommen, betont auch Noah Baxpöhler. Der 21-jährige Nordrhein-Westfale steht im Mittelblock der VSG, ist einer der Größten auf dem Platz. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn der Zwei-Meter-Sieben Mann an der Hochschule durch die Flure läuft, muss er an jeder Tür den Kopf einziehen. Er studiert Betriebswirtschaftslehre, hat vorher das Volleyball-Internat Frankfurt besucht. Zum Spiel ist er über seine Familie gekommen. Der Vater war sein Vorbild.

Täglich Training, dazu noch Kraftübungen und die Vorlesungen beginnen ohne Ausnahme um 8 Uhr. Die Tage der Spieler sind straff durchgetaktet. Da bleibt wenig Zeit für anderes. „In den Tag hinein leben, das gibt’s bei mir schon seit vier, fünf Jahren nicht mehr“, sagt Baxpöhler. Umso mehr schätzen die beiden die familiäre Atmosphäre an der Hochschule. Der persönliche Kontakt zu Professoren und Kommilitonen kann helfen, die knappe Zeit auszugleichen. „Die anderen sind da auch sehr verständnisvoll“, erzählt Baxpöhler. Zum Beispiel, wenn es darum geht gemeinsame Termine für eine Gruppenarbeit zu finden.

Die Hochschule Coburg und die VSG verbindet seit dem Aufstieg in die Bundesliga eine besondere Partnerschaft; angetrieben von Thomas Langhanki und Ralph Neisser, Lehrende an der Fakultät Design. Die beiden organisieren verschiedene Aktionen mit und für Studierende. Es gibt Freikartenaktionen für Heimspiele der Coburger Volleyballer. Im Gegenzug haben Studierende des Integrierten Produktdesigns und der Innenarchitektur Namensvorschläge und Konzepte für das neue VSG-Maskottchen entwickelt. Für die Hochschul-Volleyballmannschaft wollen Langhanki und Neisser ein Treffen mit den beiden Profi-Spielern organisieren. Dort könnten diese ein paar Tipps und Tricks verraten. Bei der Weihnachtstombola der VSG wiederum werden Gutscheine für einen Tag als Design-Student an der Hochschule verlost.

„Die VSG Coburg/Grub und die Hochschule verbindet die Erstklassigkeit. Hier der Spitzensport, dort das Reservoir von Ideen aus der Gemeinschaft“, hält Hochschulpräsident Michael Pötzl fest. „Eine ideale Symbiose als Standortfaktor“, wie er findet. Hinter dem VSG-Maskottchen „Burnadette“ steckt übrigens mehr Hochschule als man denkt. Unter dem plüschigen Kostüm verbirgt sich Elektrotechnik-Studentin Luisa Kaiser. Das Drachen-Outfit wurde extra für sie maßgeschneidert. Seit kurzem gibt es auch ein Banner der Hochschule Coburg in der HUK-COBURG Arena – mit einer klaren Botschaft: Wir punkten mit…Bildung!