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19. Juni '18

Vom Bett aus die Heizung im Bad einschalten, von unterwegs das Licht im Flur ausmachen – die Idee des intelligenten Zuhauses ist nicht neu. Die Studenten David Schwarzmann und Timo Purzner wollen aber noch viel mehr erreichen.

Möchte man sein Zuhause „smart“ machen, benötigt man ein sogenanntes Gateway. Der kleine Steuerungskasten verbindet sich per Funk mit Lampen, Fernseher oder dem Kühlschrank, sendet Daten an die Geräte und ermöglicht so deren zentrale Bedienung und Überwachung. Im Bereich Smart Home existieren bereits viele verschiedene Anbieter solcher Gateways. Deren Lösungen sind jedoch typischerweise herstellerabhängig. Das wird dann zum Problem, wenn verschiedene Geräte im Haushalt miteinander verknüpft werden sollen. Timo Purzner erklärt: „Lege ich mir zwei oder mehr Gateways von unterschiedlichen Herstellern zu, lassen sich diese oft nicht miteinander vernetzen. Außerdem braucht jedes Gateway seine eigene Steckdose und ich muss mir von jedem Anbieter die jeweilige App für das Smartphone herunterladen. Da verliert man schnell den Überblick.“ Genau hier möchten die beiden Master-Studenten der Elektro- und Informationstechnik ansetzen: „Wir wollen es ermöglichen, dass über eine zentralisierte Cloud-Schnittstelle in Verbindung mit nur einem Gateway auf den gesamten Pool der Smart-Home-Geräte zugegriffen werden kann“, sagt David Schwarzmann.

Während David an einem Gateway arbeitet, das alle Geräte bedienen kann, entwickelt Timo eine passende universelle Cloud-Lösung. Von dort aus sollen alle Komponenten eingerichtet, verwaltet und gesteuert werden. Und nicht nur das: die Geräte und deren Status werden dem Benutzer über einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone auch direkt angezeigt. Alle Räume und dort befindlichen Geräte können so ausgewählt, überwacht und gesteuert werden. Außerdem lassen sich verschiedene Licht- und Farbwelten speichern, die der Nutzer zuvor manuell seinen Bedürfnissen anpasst. „Möchte man nach der Arbeit nur entspannen, kann man zum Beispiel in den Abendmodus schalten. Das Licht ist dann automatisch sanfter und gedimmt“, sagt Timo Purzner. Auch die Geräte untereinander sollen intelligent verknüpft werden: Öffnet man beispielsweise das Fenster, soll das die Heizung erkennen und sich automatisch selbst herunterregeln. Zusätzlich ist eine Benutzerverwaltung geplant. „Ein Kind sollte je nach Alter zu Hause weniger oder gar keinen Zugriff auf das Haus haben“, erklärt Timo Purzner den Gedanken dahinter. Dieser Ansatz könnte vor allem auch für Hotels interessant sein, deren Verwaltungspersonal andere Einstellungen vornehmen können muss, als die Gäste. „Unsere Lösung ist deshalb genauso ansprechend für den Endverbraucher, wie für Industriepartner“, betont David Schwarzmann.

Ihr Projekt präsentierten die beiden Studenten im Rahmen der diesjährigen IOT-Convention in Garching bei München vor Unternehmen und IOT-Spezialisten. „Wir möchten dort Partnerschaften mit Firmen knüpfen, um Einblicke in deren Prozesse zu gewinnen und so unser Konzept weiter vertiefen“, sagt Timo Purzner. Prof. Dr. Matthias Mörz betreut und unterstützt die beiden. Er hielt bei der IoT-Convention einen Vortrag zum Thema „Angewandte Forschung und Entwicklung im IoT-Bereich“.


Interessierte können gerne (auch zu Demonstrationszwecken) Kontakt aufnehmen bei:

Prof. Dr. Matthias Mörz, Tel.: 09561 – 317 – 173, Email: matthias.moerz@hs-coburg.de

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