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3. Dezember '20

Das Landesforschungsprogramm würdigt die Vielfalt der Hochschule Coburg: Fünf sehr unterschiedliche Projekte werden mit insgesamt 1,55 Millionen Euro gefördert.

Gute Nachrichten für Coburg: Gleich fünf Anträge der Hochschule werden durch das Bayerische Landesforschungsprogramm gefördert. Für die Jahre 2021 bis 2024 stellt das Bayerische Wissenschaftsministerium etwa 15 Millionen Euro zur Verfügung, um angewandte Forschung und Entwicklung an den Hochschulen zu voranzutreiben. Bei etwa 20 Antragsberechtigten im Freistaat wurde Coburg mit zehn Prozent der Fördersumme überdurchschnittlich berücksichtigt. „Was für ein schöner Erfolg!“, freut sich Präsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze. Sie sieht die Projektförderungen als große Chance für die Weiterentwicklung der Hochschule: „Wir können die Aktivitäten in unseren forschungsstarken Bereichen deutlich ausbauen und unser Forschungsprofil schärfen.“

Von 1,55 Millionen Euro, die Coburg bekommt, fließen 600.000 Euro in den interdisziplinären Hochschulforschungsschwerpunkt „Sensorik und Analytik“ zum Thema Bauwesen. Prof. Dr. Stefan Kalkhof aus der Bioanalytik und seine Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Sensorik, Simulation, Mikrobiologie und Bauingenieurwesen arbeiten gemeinsam am Leitprojekt „Optimierung und Minimierung des Biozideinsatzes in Baustoffen“. In diesem Bereich werden Strukturen entstehen, die Kompetenzen und Techniken in der Bauwirtschaft nachhaltig vereinen. Dabei soll eine Expertenplattform für regionale und überregionale Fragen etabliert werden – der Biozideinsatz in Baustoffen ist ein weit verbreitetes Umweltproblem.

Das Forschungsprojekt „Beschleunigung der galvanischen Abscheidung bei industriellen Prozessen mittels geführter akustischer Wellen“ erhält knapp 250.000 Euro an Fördermitteln: Unter Federführung von Prof. Dr. Klaus Stefan Drese vom Institut für Sensor und Aktortechnik (ISAT) wird erforscht, wie Schallwellen elektrochemische Prozesse beschleunigen können. Dies bringt neuartige akustische Aktortechnologien für eine Optimierung von Prozessen insbesondere in der galvanischen Industrie und der chemischen Industrie voran.

Sehr praxisnah ist auch das Projekt „DiVers – Wandel des Mobilitätsverhaltens und Dienstleistungen der Versicherungswirtschaft“: Dienstleistungen wie Car-, Bike- und Ridesharing, Verkehrsmittel wie Pedelec und E-Roller und die Digitalisierung allgemein verändern den Versicherungsmarkt. Den Wandel in diesem Bereich und die Transformation der Kraftfahrtversicherung hin zu einer verkehrsmittelübergreifenden Mobilitätsdienstleistung erforschen Prof. Dr. Matthias Wilde und sein Team. Sie erhalten dafür knapp 250.000 Euro.

Weitere 250.000 Euro gehen an die Fakultät Design. Gefördert wird damit das Projekt „Entwicklung eines digital basierten Monitoringsystems zur Zustandsüberwachung von Gewölben“ unter Leitung von Prof. Dr. Olaf Huth und Prof. Dr. Matthias Jagfeld. Gewölbe sind in den vielen mittelalterlichen Sakral- und Profanbauten Bayerns zentrale Bauglieder. Durch Monitoringsysteme können Bauschäden frühzeitig erkannt und behoben werden, was – langfristig – die Kosten für Instandsetzungsmaßnahmen verringert.

Mit knapp 200.000 Euro wird ein Projekt des Teams rund um Prof. Dr. Jens Grubert gefördert: „MR4MobileWork: Multimodale Mixed Reality Eingabe für mobile Wissensarbeiter“ erforscht das Potenzial von virtuellen und erweiterten Realitäten am Arbeitsplatz. Dabei kann beispielsweise eine Datenbrille mit einem gängigen Eingabegerät wie einem Tablet kombiniert werden. Es entsteht so eine Arbeitsumgebung mit blickbasierten, räumlichen Interaktionsmöglichkeiten – und das nicht nur im Büro, sondern auch im Zug, Flugzeug oder Homeoffice.

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