Achtsamkeit in der Schule verspricht Erfolg

Dienstag. 15. Dezember 2015 (Pressestelle)

Kinder und Jugendliche sind heute einer Vielzahl von Außenreizen ausgesetzt. Einige Schulen in Deutschland nehmen deshalb am Schulprogramm AISCHU – Achtsamkeit in der Schule teil. Die Schüler lernen dabei, wie sie mit Stress umgehen können. Eine Studie von Absolventinnen der Hochschule Coburg zeigt, dass das Programm sehr gut angenommen wird.

Am Elisabethengymnasium in Frankfurt haben Mirjam Kretschmer, Milena Uhlemayr und Annemarie Weber ihre Untersuchung durchgeführt. Das Programm AISCHU wird seit einigen Jahren dort angewendet. 36 Schüler und Schülerinnnen der fünften und sechsten Klassen haben einen Fragebogen beantwortet. Mit zehn weiteren Schülern und acht Lehrkräften haben die ehemaligen Studentinnen der Integrativen Gesundheitsförderung leitfadenorientierte Interviews geführt.

Ziel der dreiteiligen Studie war es, die Wirksamkeit des Programms zu überprüfen sowie die Akzeptanz und das Verständnis der Beteiligten zum Thema Achtsamkeit zu ermitteln. Trotz der kleinen Stichprobe konnten vielversprechende Resultate ermittelt werden. Die Akzeptanz des Programms ist bei einem Großteil der interviewten Schülerinnen und Schüler vorhanden. 70 Prozent der Kinder praktizieren Achtsamkeitsübungen beispielsweise auch zuhause. Zudem ist die Emotionsregulation signifikant gestiegen. Das heißt, die Kinder haben gelernt, sich ihrer Gefühle bewusst zu sein und geregelter damit umzugehen. Um die Ergebnisse wissenschaftlich zu bestätigen, sollte nun eine Untersuchung mit einer größeren Stichprobe stattfinden.

Betreut wurden die Studentinnen von Prof. Dr. Niko Kohls (Hochschule Coburg).

Über AISCHU

Ziel von Achtsamkeit in der Schule (AISCHU) ist es, Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, ihre Selbstwahrnehmung zu verfeinern, persönliche Stressfaktoren ausfindig zu machen und ihre Aufmerksamkeit selbstständig zu steuern. Dazu werden Achtsamkeitsübungen in den Unterricht integriert, die u.a. dem Qigong entlehnt sind (stille und bewegte Übungen). Zudem lernen die Schülerinnen und Schüler ihren inneren Dialog wahrzunehmen sowie ihre Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster zu reflektieren. Entwickelt wurde AISCHU von der Pädagogin und ausgebildeten Qigong-Trainerin Vera Kaltwasser.