Austausch über Service Learning

Freitag. 19. Februar 2016 (Sonja Besendörfer)

Auf einer Podiumsdiskussion in der Hochschule Coburg stellen kürzlich Lehrende und Studierende ihre Arbeit an gemeinnützigen Projekten in Zusammenarbeit mit externen Partnern vor und diskutieren mit dem Publikum über Möglichkeiten der zukünftigen Förderung.  

Service Learning ist das Thema einer Informationsveranstaltung zu der die Hochschulleitung eingeladen hat. Aber was kann man sich darunter vorstellen? Service Learning ist ein innovatives Konzept, das Projektarbeiten von Studierenden und Externen mit einem gemeinnützigen Fokus anregt. Lehrinhalte werden nicht nur frontal vermittelt, sondern in Projekten erprobt. Den Studierenden wird auf diese Weise die Anwendung ihrer fachlichen Kompetenzen ermöglicht, die sie in der Zusammenarbeit mit Institutionen und Verbänden beweisen können.

Thomas Sporer sieht in der Hochschule Coburg ein Vorbild für andere Hochschulen, vor allem in Bezug auf ihr Engagement und ihre regionale Vernetzung. Die Interdisziplinarität des Projekts Coburger Weg greife beispielsweise den Gedanken des Service Learning auf, und bereichere so die fachliche Ausbildung der Studierenden, sagt er. Sporer ist Service Learning-Experte und Koordinator des bayerischen Dialogforums Campus und Gemeinwesen.

Auf der Informationsveranstaltung werden die ersten Projekte, die nach diesem Konzept gestaltet wurden, vorgestellt. Die Präsentationen sind so vielseitig wie faszinierend: Studierende von Prof. Dr. Michael Lichtlein bilden Coburger Schüler als Streitschlichter und Pausenengel aus, während Studierende der Internationalen Sozialen Arbeit und der Innenarchitektur sich unter Anleitung von Prof. Dr. Gabriele Franger-Huhle für die Renovierung und Einrichtung der Bibliothek in einer Flüchtlingsunterkunft engagieren. Prof. Rudolf Schricker setzt mit seinen Studierenden, unter dem Leitbild der humanen Innenarchitektur, gestalttherapeutische Erkenntnisse für ein Leben mit Demenz in einem Seniorenheim um.

Aber auch außerhalb der Hochschule findet das Konzept des Service Learning großen Zuspruch. Angelika Sachtleben, Amtsleiterin für Jugend und Familie des Landkreises Coburg, begrüßt die Zusammenarbeit der Hochschule mit der Region. Immer mehr Firmen investierten Geld in die Weiterbildung ihres Führungspersonals, um dieses mit sozialen Kompetenzen nachträglich zu qualifizieren. Die Hochschule Coburg fördere dies mit dem Konzept des Service Learnings bereits in der Ausbildung.  

Die Säule CODidaktik des Projekts Coburger Weg lädt mit Marc Krüger und Sonja Besendörfer im nächsten Sommersemester zu einer Arbeitsgruppe ein, um weitere Möglichkeiten zur Förderung gemeinnütziger Projekte an der Hochschule zu entwickeln. Dort kann jeder Interessierte seine Ideen einbringen.