„Der beste Beruf der Welt“

Freitag. 16. April 2021 (Pia Dahlem)
Prof. Dr. Hellen Gross
Prof. Dr. Hellen Gross

Seit Mitte Februar 2021 ist Dr. Hellen Gross an der Fakultät für Soziale Arbeit und Gesundheit Professorin für Kultur- und Sozialmanagement. Als gebürtige Coburgerin freut sie sich ganz besonders, wieder in ihrer Heimat lehren, forschen und leben zu dürfen.

Hellen Gross hat als Professorin ihren Traumberuf gefunden: „Professorin zu sein ist der beste Beruf der Welt, das habe ich während meiner Diplomarbeit erkannt“, erzählt sie lachend. „Man kann mit den Studierenden gemeinsam an aktuellen und wichtigen Themen arbeiten, hat begeisterungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, spannende Kolleginnen und Kollegen und kann frei forschen, an dem was einen interessiert. Also für mich der perfekte Beruf.“

Ihr akademischer und beruflicher Werdegang begann nach dem Abitur am Coburger Gymnasium Casimirianum. In Stuttgart studierte sie Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim. Hier befasste sie sich mit Fragestellungen zur Anwendung von betriebswirtschaftlichen Theorien, Modellen und Methoden in nicht erwerbswirtschaftlichen Organisationen. „Ich habe zum Beispiel die Aufbau- und Ablauforganisation der Staatsgalerie Stuttgart untersucht oder die Wiedergabe von Religiosität in den Jahresberichten der Diakonie Katastrophenhilfe analysiert.“ Während der Diplomarbeit erkannte sie, dass ihre akademische Karriere noch weitergehen soll: „Es macht mir Freude, mich in ein Thema wirklich „reinzufuchsen“, darum wollte ich unbedingt promovieren.“

Nach dem Studium folgten vier spannende und lehrreiche Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Mannheim am Lehrstuhl für Public & Nonprofit Management. Hier widmete sie sich der Erforschung von Organisationen wie Theatern und Museen, Sportvereinen, Stiftungen, sozialen Diensten und Krankenhäusern. Als Gastwissenschaftlerin wurde sie für ihre Forschungen an die Columbia University in New York City eingeladen. Ihre Praxiserfahrung hat Hellen Gross einige Jahre lang in der Unternehmensberatung gesammelt. Hier hat sie verschiedene Organisationen in Fragen des Controllings, der Prozessoptimierung oder der Markenbildung beraten. Den Weg zurück an eine Hochschule hat ihr 2016 ein Ruf auf die Professur für Nonprofit Management an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlands ermöglicht. Seitdem lehrt sie Module wie Marketing, Personal und Organisation oder Finanzmanagement. Ein Schwerpunkt ihrer Lehrtätigkeit ist die Übertragbarkeit wirtschaftswissenschaftlicher Konzepte auf Kulturorganisationen oder soziale Dienstleister. In der Forschung befasst sich Gross unter anderem mit dem Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit von Krankenhauspersonal und der Weiterempfehlung, Pay-what-you-want (zahle was du willst) als Preismechanismus oder der Diversität im Kulturbetrieb.

An der Hochschule Coburg möchte die 37-jährige Professorin zunächst eine gute Online-Lehre zur Verfügung stellen und, sobald es wieder geht, mit den Studierenden gemeinsam viel praktisch erarbeiten. „Es heißt ja, wir vermitteln nicht nur Wissen, sondern Kompetenz!“ Ein Schwerpunktthema des Sozialmanagements ist, wie man soziale Organisationen so aufstellt, dass sie nachhaltig bestehen können und sich finanzieren. Im Bereich Kulturmanagement sieht sie gerade in Coburg großes Potential: „In Coburg gibt es viele tolle kulturelle Angebote und Einrichtungen, zu denen ich gerne Kontakte knüpfen möchte.“ Daher freut sich Gross schon darauf: „in Coburg zu wirken und etwas zu bewirken.“