Fakultät Design beeindruckt in München mit "Neue Mitte Mitwitz" und Designfabrik

Montag. 04. März 2024 (Verena Fritsch)
Blick in das Modell der „Designfabrik“ in der Schlachthalle. Foto: Verena Fritsch, Hochschule Coburg
Dekan Prof. Dr. Holger Falter erläutert das Konzept „Designfabrik“ in der historischen Schlachthalle. Foto: Magdalena Kell, Hochschule Coburg
Der bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber im Gespräch mit Prof. Markus Schlempp am Modell der „Neuen Mitte Mitwitz“, Foto: Verena Fritsch, Hochschule Coburg
Im Projekt „Hacking the Porcelain Industry” entwickelten Studierende innovative Wege im Umgang mit Porzellan. Foto: Verena Fritsch, Hochschule Coburg

Die Fakultät Design der Hochschule Coburg präsentiert Transferprojekte auf der Internationalen Handwerksmesse in München im Rahmen von „Wege zum Design – Ausbildung in Bayern“. Diese Ausstellung wird jährlich durch das Coburger Designforum Oberfranken e.V. gestaltet.

Am Messestand ist reger Betrieb. Aufmerksamkeit erregt das Projekt „Neue Mitte Mitwitz“. In der Marktgemeinde im Landkreis Kronach wurde ein Holzpavillon als neuer Ortsmittelpunkt errichtet und diesen können die Besucherinnen und Besucher auf der Messe in München erleben. Sie kommen in einer 1:1 gebauten Ecke des Pavillons auf dem Dorfplatz in Mitwitz an. Ein Video zeigt die Umsetzung des interdisziplinären Entwurfsprojekt der Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen – im Mai 2023 wurde Richtfest gefeiert. Dieses Jahr folgt die offizielle Eröffnung.

Am Modell „Designfabrik Coburg“ erläutert Dekan Prof. Dr. Holger Falter den Begriff Designfabrik. Dieser steht für einen Ort, an dem Studierende der Hochschule Coburg, vor allem aus den Studiengängen am Campus Design, die Planung, Umsetzung und Präsentation von Projekten lernen können. Die Designfabrik ist Raum für Designtransfer, ermöglicht wird dies im Rahmen des Projektes Creapolis+design, gefördert durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“. Diese Projekte brauchen einen Raum voller Möglichkeiten, zum Beispiel auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs, welches nur darauf wartet hierfür nutzbar gemacht zu werden. 

Das Modell der Designfabrik ist ein Schnitt durch die ehemaligen Schlachthalle. Es gibt die Synergie zwischen dem Bestand und den temporären Umbauten atmosphärisch wieder. Das Konzept sieht in der historischen Schlachthalle Raum für praxisnahe Experimente (so genannte Reallabore), Ausstellungen und Events vor. Ab dem Frühsommer 2024 sollen die ersten Interventionen umgesetzt werden.

Aufschäumen, 3D-Druck und Aufblasen: Wie Studierende mit Porzellan bearbeiten

„Was ist denn Schaumporzellan?“ staunt eine Besucherin der Internationalen Handwerksmesse. Im Rahmen des Projekts „Hacking the Porcelain Industry“ im Studiengang Integriertes Produktdesign experimentierten Studierende mit verschiedenen Fertigungsverfahren, wie dem Aufschäumen, dem 3D-Druck und dem Aufblasen von Porzellan. Diese innovativen Ansätze ermöglichen es, neue gestalterische Potenziale zu entdecken und das traditionelle Material Porzellan auf unkonventionelle Weise zu nutzen, auch als hauchdünnen Lampenschirm oder steckbare Module. Die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Coburg, dem Industriepartner KOBER-Porzellan und den Studierenden zeigt hier, wie durch den Dialog zwischen Design und Industrie zukunftsweisende Innovationen entstehen können.

Hintergrund-Info Creapolis+design

Bund und Länder haben vor sieben Jahren gemeinsam eine Initiative ins Leben gerufen, die Hochschulen dabei unterstützt, ihre Ideen, ihr Wissen und ihre Technologien in ihre Region zu bringen. Die Hochschule Coburg war eine der Gewinnerinnen des Wettbewerbs „Innovative Hochschule“. Von 2018 bis Ende 2022 bekommt die sie aus dem Programm insgesamt 6,5 Millionen Euro Förderung für den Ausbau ihrer vielfältigen Innovations- und Transferaktivitäten. Auf dem brachliegenden Gelände des ehemaligen Coburger Schlachthofs konnte so die Innovations- und Vernetzungsplattform CREAPOLIS entstehen.

In der zweiten Förderperiode werden insgesamt 9,1 Millionen Euro für das Folgeprojekt „CREAPOLIS+design“ bereitgestellt, davon gehen 7,6 Millionen Euro an die Hochschule. Sie hat den Antrag mit Partnern aus der Region eingereicht: der Lucas-Cranach-Campus-Stiftung Kronach, dem Förderverein des Forschungs- und Anwendungszentrums für digitale Zukunftstechnologien FADZ Lichtenfels und dem Coburger Designforum Oberfranken. „Creapolis+Design“ rückt seit 2023 das Thema Design ins Zentrum der Transferaktivitäten des Projekts. Dies soll sich in der Umgestaltung der Industriebrache am Schlachthof- und Güterbahnhofsareal Coburg zum „Mitmachcampus“ manifestieren. Die Designfabrik ist Bestandteil des Projektes Creapolis+design, gefördert durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“. Die ehemalige Schlachthalle wird zur Designfabrik, als temporäre Bespielung während der Transformation des Schlachthofgeländes. Mit Ausstellungen, Diskussionsabende, Vorträgen und praxisnahen, handwerklichen Veranstaltungen öffnet sich die Hochschule und erweitert die Kulturlandschaft der Region Coburg.