Deutschland-Stipendium: Eine Chance für Studierende und Förderer

Freitag. 19. April 2024
Mit Menschen gefüllter Raum
Studierende und Fördernde konnten sich kennenlernen und austauschen. Foto: Cindy Dötschel
Bühne mit Menschen
Einleitende Worte zur Begrüßung. Foto: Cindy Dötschel
Blick von oben auf einen menschengefüllten Raum
Die Brose-Aula war wieder gut gefüllt. Foto: Cindy Dötschel
Stipendiaten
Die Stipendiaten Arsalan Hajian und Alexander Ultsch. Foto: Cindy Dötschel
Menschen an einem Tisch
Vertreterinnen und Vertreter des Hochschulvereins. Foto: Cindy Dötschel
Menschen machen ein Selfie
Dr. Sabrina Hufnagel von marcapo macht ein Selfie mit den Stipendianten. Foto: Cindy Dötschel

Ein Stipendium kann weitaus mehr als eine finanzielle Förderung sein. Die Vergabe geht mit der Möglichkeit einher, Wissen und Erfahrungswerte auszutauschen. Auch kann das Stipendium zur Recruiting-Maßnahme werden.

Die 15. Förderperiode des Deutschlandstipendiums ist gestartet. Bei einer offiziellen Vergabefeier in der Aula unserer Hochschule hatten die 45 Studierenden und Vertreter der 24 fördernden Institutionen die Gelegenheit, sich persönlich kennenzulernen und zu vernetzen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Markus Neufeld, Leiter des Referats Transfer & Entrepreneurship.

Seit dem Start des Programms im Jahr 2011 – damals gab es neun fördernde Institutionen – ist die Anzahl der Förderer und Stipendien, die über die Hochschule Coburg vergeben werden, kontinuierlich gestiegen: „Das Engagement in der Region wächst – mehr Fördernde und mehr Stipendienplätze kommen neu dazu. Es gelingt uns immer wieder, einen Pool an Förderern zu gewinnen“, sagte Dr. Markus Neufeld begeistert. Die Vergabefeier sei sowohl für die Förderer als auch für die Studierenden eine Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Dazu gab es nach dem offiziellen Teil beim Speed-Networking ausreichend Gelegenheit – per Würfelverfahren wurden die Teilnehmenden in drei Durchgängen 20 Tischen zugelost und konnten sich so in kurzer Zeit mit einer Vielzahl an anderen Förderern und Geförderten vernetzen. Auch Prof. Dr. Felix Weißpfenning, Vizepräsident für Transfer, Nachhaltigkeit, Öffentlichkeitsarbeit und Entrepreneurship der Hochschule Coburg, sieht das Deutschlandstipendium als eine große Chance: „Das Deutschlandstipendium geht nicht nur mit einem Transfer von Wissen, Technologie und Innovation aus der Hochschule in die Praxis und umgekehrt einher, sondern bringt auch menschlich zusammen. Wenn Menschen zusammenkommen, entsteht meistens etwas Großartiges und gerade in Zeiten der Digitalisierung ist das wichtig.“

Engagement neben dem Studium

Die 45 Stipendiat:­­innen kommen aus den Bereichen Angewandte Naturwissenschaften & Gesundheit, Elektrotechnik und Informatik, Automobiltechnik & Maschinenbau, Wirtschaftswissenschaften, Soziale Arbeit sowie Bauen & Design. Einer der Stipendiaten ist Arsalan Hajian, der 2012 mit seiner Familie aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet ist. Trotz Sprachbarriere hat er sein Abitur bestanden. Er studiert seit Beginn des laufenden Sommersemesters im März Maschinenbau an der Hochschule Coburg. Sein Ziel ist es, eines Tages zu promovieren. Während seiner Schulzeit hatte er mit Rassismus zu kämpfen. „Ich wollte mich integrieren und nicht als Gast angesehen werden und wollte dazugehören, das ist mir am Anfang leider nicht gelungen “, erzählt er rückblickend. Heute setzt sich Arsalan Hajian in zwei Projekten für Schüler:innen in Coburg ein, die in einer ähnlichen Situation sind wie er damals. Durch das Deutschlandstipendium kann er sich auf sein Studium und seine ehrenamtliche Tätigkeit konzentrieren.

Ein weiterer Stipendiat ist Alexander Ultsch, der im achten Semester Visual Computing studiert. Er wird das zweite Jahr infolge gefördert. Einen entscheidenden Vorteil des Stipendiums sieht er vor allem in den Netzwerkmöglichkeiten. „Durch den Austausch und das Networking mit meinem Förderer, konnte ich nützliche Kontakte für die Zukunft knüpfen“, berichtet Alexander Ultsch und bezieht sich dabei auf die vergangene Förderperiode. Außerdem hat er durch das Stipendium die Möglichkeit, sich vollkommen auf sein Studium zu fokussieren und sich darüber hinaus an der Hochschule zu engagieren. Unter anderem ist Alexander Ultsch Mitglied im studentischen Parlament der Hochschule und hat die studentische Initiative „Gamefactory“ gegründet, die bereits zum zweiten Mal einen Hochschulgamejam organisiert. Bei der Veranstaltung entwickeln Mitarbeitende und Studierende der Hochschule Coburg 48 Stunden lang Videospiele.

Ein Geben und Nehmen

Stellvertretend für das MarTech-Unternehmen marcapo war Dr. Sabrina Hufnagel, die für die Mitarbeitergewinnung und –entwicklung sowie die Organisationsentwicklung zuständig ist, vor Ort bei der Vergabefeier. „Der Fachkräftemangel ist allgegenwertig, deswegen ist die Vergabe des Stipendiums natürlich auch eine Form des Recruitings“, sagt sie. Vom Transfer, der durch die Vergabe eines Stipendiums entsteht, profitieren sowohl fördernde Unternehmen als auch Studierende: „Wir profitieren von frischem Wissen aus der Hochschule sowie neuen Impulsen und Sichtweisen. Umgekehrt ist es unser Ziel, nicht nur Geldgeber zu sein – wir unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden. Wir wollen den Stipendiaten die Möglichkeiten bieten, über die Hochschule hinaus ein Netzwerk aufzubauen und ihnen Praxiswissen mitgeben.“

Das Deutschlandstipendium wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vergeben und unterstützt. Die Stipendiaten erhalten ein Jahr lang 300 Euro pro Monat – 150 Euro davon kommen von Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen. Die übrigen 150 Euro werden aus Mitteln des Bundes bezahlt. Die Auswahl, wer gefördert wird, wird hochschulintern von Vertretern der Abteilungen Kooperation und Gründung, Studienberatung und Career Service und der Studierendenvertretung getroffen. Die Bewerber werden hinsichtlich der Kategorien Note, Engagement, Erfolge und Soziales, beziehungsweise persönliche Hürden bewertet und ausgewählt.

Sie möchten Förderer werden? Dann wenden Sie sich gerne per Mail an deutschlandstipendium[at]hs-coburg.de.