Exkursion zum Institut für Plasmaphysik

Mittwoch. 24. Juni 2015 (Pressestelle)

Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching bei München war Ziel einer Exkursion von Prof. Dr. Martin Prechtl mit Studierenden der Studiengänge Automobiltechnik und Management, Maschinenbau und Technische Physik. Sie erhielten Einblicke in die Kernfusion. Nach einem Einführungsvortrag wurden das Fusionsexperiment ASDEX Upgrade (ASDEX: steht für Axialsymmetrisches Divertorexperiment) und das Pellet-Labor besichtigt.

Der Schwerpunkt der Arbeiten am IPP liegt in der der Entwicklung und Erforschung von kraftwerksrelevanten Plasmazuständen. Die in Garching erarbeiteten Ergebnisse fließen in die Entwicklung des internationalen Testreaktors ITER ein, der aktuell im süd-französischen Cadarache gebaut wird.

Das Ziel der Technologie ist es, durch die Verschmelzung leichter Atomkerne - wie den Isotopen Deuterium und Tritium - durch den sog. Massendefekt Energie zu gewinnen. In der Sonne laufen ähnliche Kernreaktionen ab, weshalb man in diesem Zusammenhang vom „irdischen Sonnenfeuer“ spricht. Es lässt sich erahnen, dass dafür sehr hohe Temperaturen notwendig sind, nämlich Temperaturen in der Größenordnung von einigen 100 Millionen Kelvin. Bei diesen Bedingungen befindet sich Materie im „vierten Aggregatszustand“ (Plasma), d.h. die Atome sind vollständig ionisiert, die Materie ist folglich eine „Suppe“ aus Ionen und Elektronen.

Professor Prechtl wollte seinen Studierenden mit dieser Exkursion das Fusionsexperiment nahebringen, bei dem es sich um eine gigantische Maschine mit hochkomplexen Systemen aus den Bereichen Mechanik, Elektrotechnik, Mechatronik handelt. Dr. Peter Lang, Experimentalphysiker am IPP, führte die Gäste der Hochschule Coburg durch das Institut und er verabschiedete sie mit den Worten „Auf Wiedersehen!“. Denn er wünscht sich, dass der Eine oder die Andere das Garchinger Institut beispielsweise im Rahmen eines Praxissemester oder für eine Bachelor- bzw. Masterarbeit attraktiv findet.

Auf dem Heimweg machte die Exkursionsgruppe Halt in Abensberg. Hier verbindet sich Kunst mit Bier. Denn die Weißbier-Brauerei Kuchlbauer ließ ihre Braustätte von Friedensreich Hundertwasser gestalten und baute den berühmten Hundertwasser-Turm, in dem sich das Handwerk des Brauens kunstvoll erleben lässt.