Hochschule Coburg erste bayerische Hochschule im EPOS-Verbund

Montag. 27. Juni 2016 (Pressestelle)

Im Zuge der Entwicklung eines hochschulweiten Medienentwicklungskonzepts (COMET) ist die Hochschule Coburg kürzlich als erste bayerische Hochschule dem EPOS-Verbund beigetreten. Das System wird aktuell getestet und steht voraussichtlich ab November 2016 allen Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter*innen zur Verfügung. Professor Jürgen Friedrich von der Uni Bremen, der den Verbund zusammen mit Dr. Bärbel Kühn leitet, freut sich über das neue Mitglied: „Der umfassende und didaktisch sehr fundierte Ansatz der Hochschule Coburg zur Nutzung von EPOS ist auch für die anderen Verbundmitglieder von großem Interesse.“

Im EPOS-System können Studierende ihren Lernprozess nach eigenen Vorstellungen organisieren, darstellen und reflektieren sowie in geschlossenen Gruppen oder öffentlich zur Diskussion stellen, sowohl für einzelne Veranstaltungen, als auch seminarübergreifend oder im Hinblick auf eigene, übergeordnete Fragestellungen. Insbesondere ist es hier möglich, den eigenen Lernstand anhand von spezifischen Kompetenzrastern selbst einzuschätzen, die von Lehrenden oder Fachgruppen und teilweise in curricularen Rahmenordnungen als Bildungsstandards formuliert wurden (bspw. Europäisches Sprachenportfolio, Lern-Zeit-Management). Diese Selbsteinschätzungen lassen sich archivieren und zu einem späteren Zeitpunkt miteinander vergleichen und zeigen so den individuellen Lernfortschritt graphisch an. Auch die persönlichen Lernziele (etwa für das laufende Semester oder den Studienabschnitt) können so ermittelt und/oder als freie Formulierung im Kompetenzraster ergänzt werden (z.B. interkulturelle Kommunikation). Die Lernziele können dann mit Aufgaben, Vorhaben oder Projekten verknüpft werden und so die Kompetenzbildung handlungsorientiert fördern.

Eines der wichtigsten Bildungsziele im Studium ist die Vermittlung von Kompetenzen zu eigenständigem und selbstverantwortlichem Lernen. Studierende sollen befähigt werden, ihre Lernbedürfnisse und Lernfortschritte zu erkennen sowie zunehmend selbstgesteuert über Ziele, Formen und Wege ihres wissenschaftlichen Lernens zu entscheiden.

Während das hochschuleigene Lernmanagementsystem Moodle auf „klassische Weise“ Hochschullehre aus Sicht der Lehrenden strukturiert und die Organisation von Lernangeboten im blended-learning-Design als sogenannte „Moodle-Kurse“ mit einer Vielzahl an Aktivitäten und Arbeitsmaterialien ermöglicht, fehlte es bisher an vergleichbaren zentralen Angeboten für das selbstbestimmte Lernen Studierender.

E-Portfolios sind hier das geeignete Instrument, das es Studierenden ermöglicht, Ihren eigenen Lernprozess digital zu „managen“. Ein solches E-Portfolio lässt sich im EPOS-System einrichten, das sich als kompetenzorientierte Erweiterung des bekannteren Mahara-Systems profiliert hat. EPOS wurde an der Universität Bremen entwickelt und ist bisher an ca. 15 deutschen und anderen europäischen Hochschulen im Einsatz.

Allgemeines Ziel des EPOS-Verbundes ist es, Erfahrungen über die Nutzung von EPOS auszutauschen und die weitere Entwicklung von EPOS gemeinsam voranzutreiben.

Vertreterin der Hochschule Coburg im EPOS-Verbund ist Birgit Stubner, Leiterin des Referats Didaktik & Medien. Sie beantwortet auch weitergehende Fragen zum Einsatz von EPOS an der Hochschule Coburg. Kontakt referat-dm[at]hs-coburg.de