Ideenwettbewerb – Hochschulteam will in die nächste Runde

Donnerstag. 15. Oktober 2020 (Natalie Schalk)
Jana Lenhard aus der ZukunftsDesign-Gruppe, die das Spiel "Game of Rain" erfunden hat.

Fünf Studierende der Hochschule Coburg wollen ein Spiel herausbringen, das Kinder für die zunehmende Wasserknappheit sensibilisiert. Jetzt entscheiden die Internetnutzer, wie es mit dem „Game of Rain“ weitergeht.

Manchmal hat eine Idee das Potenzial, unsere Gesellschaft zu verändern. Solche besonderen Ideen werden jetzt ausgewählt, um am Ende des Jahres vom Bundesministerium für Bildung und Forschung den Ideen-Preis zu erhalten. Ein Team aus der Region ist in die Endauswahl gekommen. Nun müssen die fünf Studierenden der Hochschule Coburg möglichst viele Menschen von ihrer Idee überzeugen – gegen deutschlandweite Konkurrenz. Welche Projekte ausgezeichnet werden, entscheidet die Internetabstimmung auf www.gesellschaft-der-ideen.de. Wer bis Mittwoch, 21. Oktober, die meisten Unterstützer-Stimmen sammelt, kommt weiter. Hat die kleine Gruppe aus Franken eine Chance?

Ihre Idee ist, etwas für den Umwelt- und Klimaschutz zu tun – und das auf eine Weise, die richtig Spaß macht: Jana Lenhard, Oliver Frenzel, Elias Germeroth, Matthias Scheibe und Stefan Stammberger haben das „Game of Rain“ entwickelt, ein Kartenspiel zum Thema Wasser. „Die Spieler kämpfen darum, wer der nächste Regengott wird“, erklärt Jana Lenhard. „Dabei lernen sie viel über virtuelles Wasser.“ Also darüber, wieviel Frischwasser in der gesamten Herstellungskette für die Erzeugung von Konsumgütern verbraucht wird. Zum Beispiel? Es braucht 2.553 Liter Wasser, um ein Kilo Reis zu produzieren. „Die Ernte wird mit Wasser gereinigt, die Maschinen gesäubert und so weiter“, sagt Lenhard. Auch in einer Tasse Kaffee stecken so im Durchschnitt 140 Liter virtuelles Wasser – mehr als ein Westeuropäer für gewöhnlich an einem Tag an Wasser verbraucht.

Ausgezeichnet mit dem "ZukunftsDesign"-Award

Die Gruppe hat das Spiel im Studiengang ZukunftsDesign der Hochschule Coburg entwickelt, unterstützt wurde sie dabei von Coach Hauke Hasenknopf. Solche Projekte machen den berufsbegleitenden Masterstudiengang am Studienort Kronach einzigartig; in heterogenen Teams lernen die Studierenden, Innovationsprozesse in Bewegung zu bringen. „Game of Rain“ ist für Kinder ab acht Jahren gedacht. „Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Regenwesens und versucht, den Erdenbewohnern möglichst viele Wünsche zu erfüllen: zum Beispiel Äpfel wachsen zu lassen.“ Je nachdem, welche Regionenkarte er zieht, muss er dafür unterschiedlich viele Regenwolken einsetzen. Logisch: Äpfel aus Franken verbrauchen ja auch weniger Wasser als Früchte auf Obstplantagen in Chile oder Südafrika. „Bei den Kindern wird ein Bewusstsein für den Wert des Wassers geschaffen und sie bekommen Anregungen, um mit Eltern, Großeltern und Freunden beispielsweise über regionale Produkte zu reden“, erklärt Lenard. Wer die Gesellschaft verändern will, muss Denkweisen verändern.

In Kronach wurde dieses nachhaltige Konzept bereits mit dem „ZukunftsDesign-Award 2020“ ausgezeichnet. „Game of Rain“ ist als Mischung aus Strategie- und Glücksspiel angelegt und wurde auch schon von Kindern getestet und für gut befunden. Auch wegen der wunderschönen Illustration, die Mediendesignerin Jana Lenhard entwickelt hat. Ergänzt werden soll das Spiel mit einem Büchlein über das Regenwesen Plitsch und einer Online-Plattform, die Erwachsene in Wasserspar-Projekten vernetzt. Der Feinschliff fehlt noch. Dafür brauchen die Studierenden Unterstützung. Wer für ihr Projekt stimmen will, muss sich auf www.gesellschaft-der-ideen.de registrieren, „Game of Rain“ in Kategorie A auswählen und einen positiven Kommentar hinterlassen. Auch in Kategorie B und C muss je ein Projekt ausgewählt werden. Ein paar Minuten sollten die Unterstützer also einplanen. „Wir hoffen, dass das die Leute nicht abschreckt“, sagt Lenhard. „Jede Stimme zählt!“

Hier geht‘s zum Bewerbungsvideo zu „Game of Rain“: https://vimeo.com/434094107