Kommunale Maßnahmen gegen Übergewicht auf dem Prüfstand

Montag. 27. Juni 2016 (Mareike de Raaf)

Wie wirksam sind kommunale Projekte gegen Übergewicht? Kindliches Übergewicht ist ein wachsendes gesellschaftliches Problem. Welche Maßnahmen wirklich helfen und was reiner Aktionismus ist, wird in einem Projekt der Hochschule Coburg untersucht.

Übergewicht beeinflusst die Gesundheit. Das Risiko für Diabetes und Herzerkrankungen als Folge ist hoch. Für Kinder in der Entwicklung ist Übergewicht besonders schädlich.

Ursachen können eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung sein. Tagesabläufe in Kitas, Schulen und im Elternhaus sind ebenfalls prägend. Die Kommunen haben die Brisanz des Problems erkannt und entwickeln Maßnahmen. Jedes Projekt funktioniert anders. Manche wenden sich an die Eltern, andere bieten Aktionen für Kinder an. Die Themen Ernährung und Bewegung werden auf unterschiedliche Weise vermittelt. Es können Kurse besucht werden oder man übt gemeinsam mit einem Lernpartner.

Fraglich ist, ob die kommunalen Maßnahmen tatsächlich zu einem gesünderen Lebensstil führen. Wie groß ist die Reichweite der Projekte? Erreichen die Kommunen ihre Bürger? Die Forscher des Instituts für angewandte Gesundheitswissenschaften der Hochschule Coburg stellen diese Fragen. Lautet die Antwort nein, beraten die Forscher die Kommunen zu alternativen Ideen und Ansätzen.

Das Projekt der Hochschule ist Teil des Gesamtvorhabens SkAP - Systematisierung konzeptioneller Ansätze zur Prävention von Kinderübergewicht in Lebenswelten. Die Leuphana Universität Lüneburg, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die Deutsche Sporthochschule Köln, die Hochschule Magdeburg-Stendal und die Medizinische Hochschule Hannover arbeiten gemeinsam an dem Projekt. Es wird gefördert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.