Sounds der Zukunft: Die Grenzen des digitalen Lernens

Dienstag. 23. April 2019 (Pressestelle)

Werden uns bald Roboter unterrichten? Und was können wir von ihnen lernen? Der Informatikprofessor Dr. Dieter Landes und die Didaktikerin Dr. Yvonne Sedelmaier von der Hochschule Coburg zeigten sich zur Eröffnung der Workshopreihe „Sounds der Zukunft“ zurückhaltend.

Am Beispiel eines humanoiden „Lehr-Bots“ demonstrierten Dieter Landes und Yvonne Sedelmaier, dass wir mit einem intelligenten Roboter zwar sprechen, aber wahrscheinlich nicht viel von ihm lernen können. Künstliche Intelligenz sei bis jetzt weder „intelligent“ noch „kreativ“, sie könne Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden allenfalls Assistenzdienste leisten. Aus dem Publikum gab es viel Zustimmung zu dieser skeptischen Einschätzung, aber auch die Frage, was menschliche Lehrerinnen und Lehrer von solchen Robotern unterscheiden müsste.

Die Bamberger Professorin Dr. Mona Hess stellte im Anschluss digitale Techniken in der modernen Denkmalpflege vor. Mit Hilfe von Infrarotkameras und Photogrammetrie lassen sich historische Räume technisch genau erfassen und erfahrbar machen. Auch wenn die Bilder nichts anderes als das Ergebnis von quantitativen Berechnungen sind, bringen sie einen qualitativen Gewinn, denn sie lassen Korrelationen und Trends erkennen. In der Diskussion wurde erkennbar, dass die Frage nach künstlicher Intelligenz dem Menschen selbst den Spiegel vorhält. Nämlich: Ist Kreativität nicht auch nur eine Technik und kann der Mensch wirklich mehr als eine Datenbank?

Nächster Termin: Virtuelle Technologien am 30. April

Die Diskussionsreihe „Sounds der Zukunft“ wird am Dienstag, 30. April um 18:00 Uhr im Gebäude 25 der Firma Brose (Max-Brose-Straße 1) fortgesetzt. Diesmal geht es um "Virtuelle Technologien – Synthesen zwischen Mensch und Maschine".

Seitens der Hochschule Coburg beleuchtet Professor Dr. Jens Grubert die technischen Möglichkeiten der Erzeugung von erweiterten und virtuellen Realitäten. Sie ermöglichen zum einen die Interaktion mit digitalen Informationen in realen räumlichen Umgebungen, zum anderen aber auch die Simulation von realen oder erdachten Umgebungen durch 3D-Computergrafiken. 

Jens Grubert ist Forschungsprofessor für Mensch-Maschine-Interaktion im Internet der Dinge und Leiter des Coburger Hochschullabors für erweiterte und virtuelle Realitäten. Während des Workshops haben die Besucher die Möglichkeit, AR- und VR-Anwendungen selbst auszuprobieren und aktuelle Anwendungsfelder in unternehmerischen und verbraucherorientierten Kontexten kennenzulernen.

Im Anschluss stellt Dr. Michael Wrensch von der Entwicklungsabteilung des Unternehmens Brose Fahrzeugteile Beispiele für industrielle Anwendungen der Künstlichen Intelligenz vor. Der Vortrag vermittelt ein besseres Verständnis von Künstlicher Intelligenz und zeigt auf, wie ein Industrieunternehmen die sich bietenden Chancen ergreift und den Herausforderungen begegnet.