Studentenstraße in der Innenstadt wäre toll

Freitag. 02. Juli 2010 (Pressestelle)
Prof. Fuchs/Prof. Hammer
Prof. Barbara Fuchs (li.) setzte die Daten ihrer Kollegin Prof. Dr. Veronika Hammer in Szene
Studentenstudie Coburg
Die Fakten bilden die Grundlage für fundierte Diskussionen (v.li.): Prof. Dr. Veronika Hammer, OB Norbert Kastner, Prof. Dr. Michael Pötzl und Bürgermeister Norbert Tessmer
Die Ausstellung stieß sowohl bei den Studierenden als auch bei der Öffentlichkeit auf großes Interesse.

Forschungsprojekt „Studentische Lebensqualität in Coburg“

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Nahezu 10 Prozent der Bewohner Coburgs sind Studierende. Doch wie lebt es sich als Student in Coburg? Dieser Frage ging Prof. Dr. Veronika Hammer mit zwei Master-Studentinnen der Sozialen Arbeit nach. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Studentische Lebensqualität und Lebensstile in Coburg“ wurden gestern im Rahmen der Ausstellung „10 %“ im stadtpunkt fugenlos, dem Stadtbüro der Hochschule in der Herrngasse, präsentiert. Prof. Barbara Fuchs aus der Fakultät Design und ein Studententeam setzten die Befragungsergebnisse in der Ausstellung „10 %“ in Szene. „Bei dem Projekt geht es darum, die Studenten auf dem Berg mit der Stadt im Tal zu verbinden“, brachte Prof. Hammer das Ziel der Erhebung auf den Punkt.

Innenstadt ist gefragt

Heraus kamen interessante Ergebnisse: So wohnen zwei Drittel der Studierenden während der Woche in Coburg. Ein Drittel fährt an den Wochenenden nach Hause und ein Drittel pendelt täglich. Die in der Vestestadt wohnenden Studenten haben zu einem Viertel eine Bleibe in der Innenstadt. Und ein Großteil der Anderen würde gerne in die Innenstadt ziehen. Sie wünschen sich städtisches Flair. Allerdings fehlen aus ihrer Sicht günstige möblierte, attraktive und WG-taugliche Wohnungen.

Die Mehrheit der Studierenden (65 %) schätzt das studentische Leben in der Innenstadt. Sie gehen in Coburgs Kneipen, Cafés, Restaurants und ins Kino. Aber sie wünschen sich auch mehr Kleinkunst, Studentenkneipen, Discos, Kleidungsläden und internationale Imbisse. Coburgs Studenten sind in der Stadt meist zu Fuß unterwegs. Den Weg zur Innenstadt empfindet der überwiegende Teil jedoch als unangenehm. Sie plädieren klar für eine Verbesserung der Fuß- und Radwege mit attraktiven Unterführungen oder Brücken. Und sie wünschen sich eine „Studentenstraße“ in der Innenstadt, in der studentischer Flair spürbar wird.

Die Berufschancen in der Region Coburg werden von der Hälfte der Befragten als gut, von der anderen Hälfte als schlecht bewertet. Dementsprechend käme die Region Coburg für 45 Prozent der Befragten als späterer Arbeitsplatz in Frage. Weitere 45 Prozent möchten nicht hier arbeiten.

Grundlage für Entwicklung

„Die Studie liefert uns messbare Daten für die Stadtentwicklung“, stellte Oberbürgermeister Norbert Kastner fest. Und für Hochschul-Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl hat die Studie Pilotcharakter: „Ich kenne an keiner anderen deutschen Hochschule eine vergleichbare Untersuchung.“ Eine Besonderheit ist zudem die grafische Aufbereitung der nüchternen Zahlen in einer Ausstellung. Designerin Prof Barbara Fuchs bemerkte dazu selbstbewusst: „Wir Designer machen Fakten spürbar und bringen Kopf und Bauch zusammen.“

Die Forschungsergebnisse bilden jetzt die Grundlage für konkrete Maßnahmen zur Steigerung der studentischen Lebensqualität in Coburg. In einer Perspektiven-Werkstatt sollen Akteure aus der Stadt und der Hochschule Ideen erarbeiten.

Das Projekt mit einem Volumen von 27.000 EUR wurde von der Stadt Coburg und der Niederfüllbacher Stiftung sowie mit einem geringeren Eigenanteil auch von der Hochschule Coburg finanziert.

Die Ausstellung „10 % Studentinnen und Studenten in Coburg“ ist vom 2. Juli bis 14. August 2010 freitags von 13:00 bis 19:00 Uhr und samstags von 10:00 bis 15:00 Uhr zu sehen. Den Ausstellungskatalog gibt es im Internet unter: www.hs-coburg.de/fsg-forschungsprojekte