Studierende besuchen Kindergewerkschaft in Bolivien

Donnerstag. 01. Oktober 2015 (Pressestelle)
Die Coburger Studierenden gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen der Kindergewerkschaft CONATSOP aus Potosí.

Eine Studierendengruppe der Sozialen Arbeit und der Internationalen Sozialen Arbeit (2. Semester) lernte in einem zweiwöchigen Praktikum in Bolivien die Kindergewerkschaften und ihre Anliegen kennen.

Für weltweites Aufsehen sorgte im vergangenen Jahr das neue Kinder- und Jugendschutzgesetz in Bolivien. Das bolivianische Parlament verabschiedete ein Gesetz, das die Rechte arbeitender Kinder und Jugendliche garantiert, die in Gewerkschaften (Niñas y adolescentes trabajadores: NATs) organisiert sind.

Für bolivianische Kinder und Jugendlichen ist es selbstverständlich zu arbeiten - sei es auf dem Wochenmarkt, als Schuhputzer oder auf dem Friedhof als Blumengießer oder Sängerin. Sie sind stolz auf das, was sie leisten und betonen, dass sie nur so ihren Schulbesuch finanzieren können. Kinder dürfen nur dann Mitglieder in der Kindergewerkschaft werden, wenn sie die Schule besuchen. Für die NATs ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen so lernen Verantwortung zu übernehmen, aber auch viele praktische und theoretische Fähigkeiten erwerben. Deshalb fordern sie ein, dass ihre Arbeit respektiert und geschützt wird. Dabei geht es immer um Arbeit in Würde – und um den Kampf gegen Ausbeutung. 

Die Coburger Studierenden führten gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen in den beiden besuchten Städten Cochabamba und Potosí verschiedene Aktionen durchführen: Auf dem Markt, am Friedhof, am Busbahnhof und in einer Schule gab es Recyclingprojekte, erlebnispädagogische Spiele, Actionpaintings-Aktionen etc.

Die Studierenden konnte so erleben, wie außerordentlich wichtig es in dieser Arbeit ist, die Kinder und Jugendlichen konsequent als Protagonist_innen ihres Lebens wahrzunehmen, zu achten und zu begleiten. Genau das fordern die arbeitenden Kinder von Cochabamba, Potosí und anderswo!

Veranstaltungshinweis: Am 30.11.2015 um 19.30 Uhr gibt es im Haus Contact, Coburg, eine Veranstaltung zum Thema  „Nein zur Ausbeutung – ja zur Arbeit in Würde!“ - Botschaften von Kindern und Jugendlichen in Bolivien. Veranstalter sind die Hochschule Coburg, terre des hommes Coburg und das Evangelische Erwachsenenbildungswerk.