Design oder Nichtsein

Donnerstag. 24. November 2016 (Dr. Margareta Bögelein)

Gutes Design ist mittlerweile ein entscheidender Erfolgsfaktor. Und zwar nicht nur für Mode und Konsumartikel, sondern ebenso für Industrieprodukte und auch für soziale Einrichtungen. Das Technologietransferzentrum Automotive der Hochschule Coburg TAC erweitert daher sein Themenspektrum. Prof. Michael Heinrich aus der Fakultät Design leitet das neue Ressort „Designfunktion und visuelle Kommunikation“.

Wir wissen heute, dass beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen rationale Überlegungen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Entscheidung beruht zum großen Teil auf emotionalen Reaktionen, bei denen ästhetische Reize und das Markenimage eine wichtige Rolle spielen. Besonders sichtbar wird das in der Automobilindustrie, bei Smartphones und in der Möbelbranche. Aber auch bei Industriebauten und der Gestaltung von Arbeitsplätzen gewinnt das Design mehr und mehr an Bedeutung.

„Design ist unmittelbar wahrnehmbar und es spricht den ganzen Menschen an“, erklärt Professor Heinrich den Siegeszug des Designs. „Es macht Produkte und Dienstleistungen, aber auch potenzielle Arbeitgeber attraktiv, schafft Identifikation und fördert die Kreativität“, so Heinrich.

Die grundsätzlichen Fragen sind jedoch: Was zeichnet gutes Design aus und wie kommt es zustande? Antworten darauf liefern psychologische, soziologische und neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse. Und: Gutes Design braucht den Dialog des Unternehmens mit den Kunden und den Mitarbeitern. „Wenn man Design ernst nimmt, dann setzt das im Unternehmen einen Change-Prozess in Gang“, davon ist Professor Heinrich überzeugt. Er will Unternehmen und Institutionen durch Vorträge, Workshops und Beratung begleiten und ihnen die Chancen und die Wege zum guten Design aufzeigen.