Berufsbegleitendes Bachelor-Studium „Versicherungswirtschaft“ gestartet

Freitag. 19. November 2010
Prof. Dr. Petra Gruner
Prof. Dr. Petra Gruner stellte den berufsbegleitenden Bachelor vor.

Nordbayerischer Versicherungstag sieht Erfolg für Bildung

Seit dem Wintersemester 2010/2011 bietet die Hochschule Coburg im Rahmen des Bildungsnetzwerkes Forum V den berufsbegleitenden Bachelor Versicherungswirtschaft an. Damit wird, so eine der Botschaften beim Nordbayerischen Versicherungstag 2010 in der letzten Woche in Nürnberg, nun beispielsweise auch für Versicherungsfachwirte ohne Abitur erstmals in Deutschland der Weg zu einem international anerkannten akademischen Abschluss möglich.

Getragen wird Forum V – außer von der Universität Nürnberg-Erlangen und der Hochschule Coburg – von den vier nordbayerischen Versicherern Ergo Direkt, HUK-Coburg, Nürnberger und Universa. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt Forum V im Rahmen ihrer Initiative zur Bildung von Kompetenz-„Clustern“ nicht zuletzt finanziell. Das spiegelt sich auch in der Besetzung des Beirats des – wie Forum V korrekt heißt -– Nordbayerischen Instituts für Versicherungswissenschaft und -wirtschaft an der Universität Nürnberg- Erlangen e.V. wider. Dort sind neben den Vorstandschefs der beteiligten Versicherer und den Hochschulpräsidenten Bayerns früherer Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein sowie die derzeitige Staatssekretärin im bayerischen Wirtschaftsministerium Katja Hessel, vertreten.

„Beispielhafte“ Zusammenarbeit

GDV-Präsident Rolf-Peter Hoenen, vormals HUK-Coburg-Chef, soll in dem Gremium offensichtlich den Kontakt zu Branche bundesweit sichern; Professor Dr. Elmar Helten, der Präsident des Bayerischen Finanzzentrums dürfte für die Verbindung zu dieser bayerischen Organisation und Träger der Finanzcluster-Initiative zuständig sein.

Räumlich ist der nun von einem hauptberuflich tätigen Geschäftsführer und zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern verwaltete Verein im Wirtschaftsrathaus der Stadt Nürnberg angesiedelt. Auch dies signalisiert für Dr. Roland Fleck, den dortigen Wirtschaftsreferenten, die beispielhaft „gelungene, vielfältige und intensive Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik“.

Handfeste Standortförderung als Ziel

Wie er erhoffen sich die Vertreter der Hochschulen und der beteiligten Unternehmen von Forum V zudem „ein Kompetenzzentrum für Versicherungen in Nordbayern mit überregionaler Strahlkraft“. Das nicht zuletzt mit Blick darauf, auch künftig noch hoch qualifizierte Mitarbeiter in ausreichendem Maße in die Region locken zu können. Schließlich wird diese Aufgabe vor allem wegen des demografischen  Wandels immer schwieriger. Daran erinnerte Ergo Direkt-Vorstand Dr. Jörg Stoffels, stellvertretender Forum V-Vorstandsvorsitzender.

„Paradigmenwechsel“ in der Personalpolitik erforderlich

Die Konsequenzen der Alterung der Gesellschaft in all ihren Facetten waren zugleich das Thema des Nordbayerischen Versicherungstages 2010. Der wurde erstmals gemeinsam vom Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft Nordbayern-Thüringen (BWV) und Forum V ausgerichtet. In der politischen und gesellschaftlichen Diskussion dürfen mit Blick auf die Alterssicherung und das Gesundheitswesen „die unveränderlichen Fakten nicht länger verharmlost oder negiert werden“, fordert Nürnberger-Vorstand Walter Bockshecker daher erneut. In der Personalpolitik ist ein „Paradigmenwechsel“ ebenfalls unausweichlich, ergänzte Wolfgang Flaßhoff, Vorstandsmitglied der HUK-Coburg-Gruppe.

Deutschlandweit „einzigartiger“ Master

Der starke personelle Ausbau und die substanzielle Ausweitung in der Versicherungslehre, die durch die Forum V-Aktivitäten bereits jetzt möglich wurden, verschaffen der Region Nordbayern inzwischen jedoch „hervorragende Chancen und Perspektiven“, zeigte sich die Vereinsvorsitzende Gatzert überzeugt. Neben dem neuen berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Versicherungswirtschaft an der Hochschule Coburg ist für sie dafür auch der neu gebildete Schwerpunkt „Finance & Insurance“ an der Universität Nürnberg-Erlangen ein weiterer Beleg. Der habe nämlich mittlerweile „in deutschlandweit einzigartiger Weise in ein breites Masterprogramm“ integriert werden können.

Autor: Reinhold Müller, Quelle: VersicherungsJournal.de