Die Farbe meiner Haut – Berliner Autorin las aus ihrem Buch

Mittwoch. 11. Dezember 2013 (Pressestelle)
Manuela Ritz liest aus ihrem Buch „Die Farbe meiner Haut“.

Rassistische Erfahrungen gehören nach wir vor für die meisten Menschen mit schwarzer Hautfarbe in Deutschland zur Lebensrealität. Manuela Ritz, als schwarzes Mädchen in den 80er Jahren im sächsischen Mügeln aufgewachsen, hat die Erinnerungen daran in ihrem Buch „Die Farbe meiner Haut“ eindringlich beschrieben. Bei ihrer Autorenlesung ließ sie Studierende, Dozierende und Gäste in eindrücklicher Weise daran teilhaben.

„Neger – Feger“ – so rufen ihr die Kinder auf dem Heimweg von der Schule oft nach. Da hilft auch kein Ausweichen auf einen anderen Weg. Das tut weh und kostet Kraft. Doch: Wie gewinnt ein solches Kind seine Kraft zurück? Wie wird es wieder „ertüchtigt“? Oder um es fachlich auszudrücken: Woher kommt das „Empowerment“? Da ist Mut, aber auch Humor gefragt, wenn man beleidigt wird. Und manchmal müssen die Antworten auch drastisch sein: „Weißer – Scheißer“ zurückgerufen, bauen das kleine Mädchen wieder auf und geben ihr die Chance, sich zu wehren.

Als erwachsene Frau setzt Manuela Ritz sich dann intensiv mit den Mechanismen auseinander, die hinter Rassismus und Diskriminierung stecken. Sie wird Antirassismus-Trainerin und ermächtigt Menschen, die Opfer von Rassismus und Diskriminierung geworden sind, zu ihrer alten Stärke zurückzufinden. Rassismus kommt häufig subtil daher und ist vielfach erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Aber gerade unterschwellige rassistische Äußerungen und politische Statements bilden den Nährboden für gewalttätige Übergriffe auf „Andersartige“.

Bei der Lesung aus ihrem Buch in der Aula der Hochschule Coburg zieht Manuela Ritz die Zuhörenden in ihren Bann. Sie schafft es nachdenklich zu machen und ermuntert, genauer hinzusehen, damit wir im Alltag die Wurzeln für Rassismus erkennen und „die Anderen“ zu einem Teil von uns werden lassen.

Die Autorenlesung fand zum 65. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte statt. Eingeladen dazu haben die Frauenbeauftragten der Hochschule Coburg Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit, Prof. Dr. Susanne A. Funke und Prof. Dr. Elke Schwinger. Sie hatten einen Gender & Diversity Day organisiert.