In Coburg gibt es die meisten Deutschland-Stipendien

Als einzige Hochschule in Bayern hat die Hochschule Coburg die Förderquote von 1,5 Prozent beim Deutschland-Stipendium voll ausgeschöpft. Die Zahl der Deutschland-Stipendien hat sich dadurch in diesem Jahr mehr als verdreifacht: von 16 auf 58 vergebene Stipendien. In der Aula fand jetzt die offizielle Übergabe der Urkunden statt.

Sarah Fecher hatte eigentlich nicht wirklich daran geglaubt, als Innenarchitektur-Studentin ein Deutschland-Stipendium ab zu greifen. „Bewerben wollte ich mich trotzdem mal“, erzählt die Drittsemestlerin. Also schickt sie Motivationsschreiben und Lebenslauf an Achim Oettinger vom Career Service der Hochschule Coburg und- wird ausgewählt. Insgesamt 110 hochqualifizierte Studierende haben sich im Wintersemester um ein Deutschland-Stipendium beworben. Die Auswahl fällt nicht leicht. Denn alle sind gut, alle zeigen auch außerhalb von Schule und Studium Einsatz und soziales Engagement.

Umso wichtiger war es, dass Achim Oettinger so viele Unternehmen als Stifter gewinnen konnte. Mehr als ursprünglich gedacht. Denn aufgrund ihrer Größe stehen der Hochschule Coburg für 2012 normalerweise 39 Stipendien zu. Dieses Kontingent wurde aufgestockt, weil andere Universitäten ihre Stipendien nicht voll ausschöpften. Gemessen an ihrer Größe ist die Hochschule Coburg damit in Bayern ganz an der Spitze. Keine andere Hochschule hat ihre Förderquote so gut erfüllt. Dies liege vor allem an der starken Verbindung zur Wirtschaft, betonte auch Vizepräsident Prof. Dr. Jürgen Krahl bei der Übergabe der Urkunden. „Das ist eine Chance für beide Seiten. Das Deutschland-Stipendium ermöglicht intensive Kontakte zwischen Unternehmen und Studierenden.“

Eine Chance, die an diesem Abend auch genutzt wurde. Nach der offiziellen Übergabe stehen Stifter und Stipendiaten noch in kleinen Gruppen beisammen, plaudern und tauschen Kontakte aus. Dr. Andreas Engel, Geschäftsführer der Firma Leise ist ziemlich begeistert von seinen Stipendiaten. Zwei Stipendien hat das Großhandelsunternehmen zugesagt. Eins für Maschinenbau-Student Patrick Gegner, eins für Innenarchitektin Sarah Fecher. Dass die Studierenden nicht nur nach ihren Noten ausgewählt werden, war dem Unternehmer wichtig. „Das macht die Menschen überhaupt erst aus“, sagt er. Auch deshalb habe seine Firma sich für ein freies Stipendium entschieden. So bekommen auch Studierende aus anderen Fachbereichen die Chance auf ein Stipendium.

Prof. Dr. Wolfgang Steiger, der den Automobilkonzern Volkswagen vertritt, lädt seine Stipendiaten gleich zur Werksführung nach Wolfsburg ein. Vier Studierende aus dem Studiengang Automobiltechnik und Management unterstützt Steiger mit seinem Unternehmen. Ihn freue es besonders, dass er Studierende in einem Bereich fördern kann, dessen Konzept ihn auch persönlich überzeuge.

Insgesamt fließen beim Deutschland-Stipendium 208.800 Euro an besonders begabte Studierende der Hochschule Coburg. Ein Jahr lang werden diese mit 300 Euro im Monat unterstützt. 150 Euro spenden die Unternehmen, die andere Hälfte legt der Staat oben drauf.

Die 19 Stifter:

AVL Deutschland GmbH, Autohaus Bender GmbH & Co. KG, Brose Gruppe Coburg, FERCHAU Engineering GmbH, Frenzelit Werke GmbH, Gebr. Waasner Elektrotechnische Fabrik GmbH, Hörgeräte Geuter, Hochschulverein Coburg e.V., Industrie- und Handelskammer zu Coburg, Johnson Matthey Catalysts (Germany) GmbH, KAESER KOMPRESSOREN AG, Leise GmbH & Co. KG, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Schmetterling Reise und Verkehrslogistik GmbH, Schreiner Coburg GmbH, Valeo Klimasysteme GmbH, VR-Bank Coburg eG, Volkswagen A, Werkzeugmaschinenfabrik WALDRICH COBURG GmbH

Die 26 Stipendiaten:

Bannert Stefan, Bartel  Alexander, Becker Alexander, Bissert Martin, Dorsch Julia, Fecher Sarah, Gegner Patrick, Güleryüz Sema, Hader Christoph, Hamburger Michael, Hornfeck David, Hübner Edgard, Kim Yeong, Koch Verena del Carmen, Kreisler Ann-Marie, Liebermann Lisa, Lösel Jonathan, Lurz Christian, Mögn Tanja, Neumann Sebastian, Rapke Alina, Reuschel Johannes, Schaller Felix, Söder  Lisa, Stiegelschmitt Kilian, Zurwesten Johannes