Kultur fördert das Altwerden

Montag. 22. Oktober 2012 (Pressestelle)
Prof. Dr. Frieder Lang setzte sich in seinem Vortrag mit den individuellen und gesellschaftlichen Perspektiven des Alterns auseinander.

85 TeilnehmerInnen diskutierten beim zweiten Coburger Health Café des Instituts für angewandte Gesundheitswissenschaften IaG der Hochschule Coburg darüber, was Menschen brauchen, um aktiv älter zu werden.

Nur 25 Prozent unserer Lebenserwartung ist genetisch bedingt. Das stellte Prof. Dr. Frieder Lang vom Institut für Psychogerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg bei der Fachtagung „Miteinander aktiv älter werden“ fest. Im Umkehrschluss bedeutet das: Menschen haben es durch ihr Verhalten und ihre Einstellung zum Altern selbst in der Hand, wie alt sie werden. Und er stellte fest: „Altern braucht Kultur – Kultur fördert das Altern“. Ein wesentlicher Aspekt ist zudem die Qualität der Gesundheitsversorgung. Das belegte Prof. Lang anhand des signifikanten Anstiegs der Lebenserwartung in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung.

Doch wie schaffen es Menschen durch ein Miteinander von Jung und Alt aktiv älter zu werden? Mit dieser Frage setzten sich die Tagungsteilnehmer gemeinsam mit Experten aus der Hochschule und aus regionalen Gesundheitseinrichtungen und –projekten in den drei Foren Freizeit, Bildung und Kommunen auseinander. Sie brachten ihre persönlichen Erfahrungen ein, beleuchteten, wo Stolpersteine liegen und entwickelten Visionen für neue Angebote. Eines wurde dabei klar: Gesundheitsangebote über Altersgrenzen hinweg sind vor allem dann erfolgreich, wenn sie die Bedürfnisse der Jungen und der Älteren treffen und wenn sie beiden Gruppen Spaß machen.

Die wissenschaftliche Leitung der Tagung lag bei Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann und Prof. Dr. Holger Hassel von der Hochschule Coburg. Die Tagung wurde gefördert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), einer Fachbehörde des Bundesministeriums für Gesundheit.