Mehr Zeit zum Lernen und Spielen

Donnerstag. 07. Januar 2010 (Pressestelle)
Prof. Dr. Michael Lichtlein und Schulleiterin Adele Beßler (re.) freuen sich zusammen mit der studentischen Projektgruppe und der Lehrerin Silke Platzer (li.) sowie den Schülern über den Start der Ganztagsklasse an der Heimatringschule.
Prof. Dr. Michael Lichtlein und Schulleiterin Adele Beßler (re.) freuen sich zusammen mit der studentischen Projektgruppe und der Lehrerin Silke Platzer (li.) sowie den Schülern über den Start der Ganztagsklasse an der Heimatringschule.

Erste Erfahrungen mit Ganztagsklasse am Heimatring

Eltern und Schüler der Heimatringschule standen der Idee einer Ganztagsschule zunächst skeptisch gegenüber. Das ergab die Umfrage von Studierenden der Sozialen Arbeit an der Hochschule Coburg. Sie arbeiten unter Leitung von Prof. Dr. Michael Lichtlein seit Sommer 2008 im Rahmen einer Projektwerkstatt mit der Schule zusammen. Mittlerweile sind die Vorgehalte ausgeräumt. Denn alle Beteiligten konnten sich in den ersten Monaten des neuen Schuljahres von den Vorteilen des Konzepts überzeugen.

So hat sich die Heimatringschule zur Aufgabe gemacht, gesunde Ernährung und Bewegung zu bieten. Die zeitliche Struktur der Ganztagsklasse macht es möglich, mit einem gemeinsamen gesunden Frühstück zu starten, eine „Obst-und-Gemüse-Pause“ einzulegen und ein ausgewogenes Mittagessen einzunehmen. Die komplette Verpflegung für jedes Kind kostet drei Euro pro Tag.

Ergänzend kommen täglich wechselnde Sport- und Bewegungseinheiten wie Schwimmen, Körpertraining, Kinder-Yoga, Tennisunterricht und Handball hinzu. Hier arbeitet man mit der Tanzschule Scholz, der Tennisschule Obrovski und dem HSC Coburg zusammen.

Da der Schultag bis 16 Uhr dauert, werden die „Hausaufgaben“, in einer einstündigen „Lernschiene“ erledigt. Die Kinder arbeiten hier unter Anleitung an vier verschiedenen Übungsstationen. Betreut werden sie von einer Lehrerin, zwei Praktikanten der FOS und einer weiteren Fachkraft. Da die Klassenlehrerin einen besseren Überblick über den Lernerfolg ihrer Schüler hat, können sie individuell gefördert werden.

Die Ganztagsklasse bietet auch genügend Zeit für verschiedene Projekte, die lebenspraktische Erfahrungen ermöglichen und die sozialen Kompetenzen erweitern.

Die Klassenlehrerin erlebt die Gemeinschaft ihrer Schüler und Schülerinnen bereits nach wenigen Wochen als sehr intensiv. Sie führt das darauf zurück, dass die Kinder nicht nur den Unterricht, sondern auch viel Freizeit miteinander verbringen.

Die Hochschule Coburg wird das Projekt auch in den nächsten Jahren wissenschaftlich begleiten. Dabei geht es darum zu untersuchen, inwieweit sich die Lern- und Arbeitsleistungen der Schüler in der Ganztagesklasse verändern. Geplant ist eine Begleitung bis zur ersten schulischen „Wegegabelung“, um nachhaltige Ergebnisse ermitteln zu können.