Neuer BMW als schicker, fahrender Versuchsstand

Freitag. 20. April 2012 (Pressestelle)
Prof. Hartmut Gnuschke, Holger Böckenhaupt, Dieter Eichhorn und Prof. Michael Pötzl bei der Übergabe (v.li.)
Tim Rubitzko und Leon Zeimer (v.li.) werden als Studierende in den Genuss des neuen Fahrzeugs kommen.
Helmut Halboth betreut als KFZ-Meister das neue Fahrzeug im Kfz-Labor.

Die BMW AG, München, stiftete der Hochschule Coburg eine BMW 335d Diesel-Limousine zu Schulungszwecken

306 PS, 2.979 cm3 Hubraum und ein Drehmoment von 400 – das sind Werte, die die Herzen von Autofans höher schlagen lassen. Sie stecken unter der Haube des neuen BMW 335d. Er wurde gestern der Hochschule Coburg von Holger Böckenhaupt, BMW Gebietsleiter, und Dieter Eichhorn vom Coburger Autohaus Wormser an Prof. Dr. Hartmut Gnuschke und Hochschul-Präsidenten Prof. Dr. Michael Pötzl übergeben wurde.

„Haben Sie damit Freude am Fahren und Freude an der Forschung“, stellte Holger Böckenhaupt fest. Sein Unternehmen stellt der Hochschule das Fahrzeug kostenfrei zur Verfügung. Gleichzeitig bot er an, dass sein Unternehmen für Fragen, die sich beim Testen ergeben ein offenen Ohr zu haben. Für Hochschulpräsident Prof. Pötzl ist die neue Limousine eine Bereicherung des frisch renovierten Fahrzeuglabors.

Professor Gnuschke erklärte, wofür die Hochschule das neue Auto einsetzt: „Der BMW 335d wird von uns genutzt, um Studierende der Studiengänge Automobiltechnik und Management sowie Maschinenbau mit den neuesten technischen Lösungen der Fahrzeugtechnik und –mechatronik vertraut zu machen. Ihnen wird hier die Theorie „am Objekt“ begreifbar gemacht, die wir zuvor in den Vorlesungen vermittelt haben.“

Dazu gehören die Anforderungen an eine moderne Fahrwerkskonstruktion und ihre technische Realisierung. So können beispielsweise der BMW-typische, fahrdynamisch interessante Heckantrieb und seinen Folgen für die Konstruktion von Vorder- und Hinterradaufhängung zu diskutieren werden. Im Bereich der Motorentechnik sind wir in der Lage, aufschlussreiche Messungen durchzuführen. Dazu gehört beispielsweise das Emissionsverhalten. Das Dieselfahrzeug stellt eine ideale Ergänzung zu dem am Motorenprüfstand installierten Ottomotor dar, denn es unterscheidet sich in seinem Emissionsverhalten deutlich vom Dieselmotor. Die Studierenden können Emissionsprofile erstellen, Ursachen ergründen und quantitative Vergleiche durchführen. Auf diese Weise kann die Umweltbelastung, aber auch das sehr hohe Niveau der Emissionskontrolle mittels Motorelektronik und Abgasnachbehandlungssystemen studiert werden. Aufgrund immer strengerer Abgasnormen ist ein aktuelles Serienfahrzeug unabdingbar für ein zeitgemäßes Studium.

Ein weiterer wichtiger Bereich in der Ausbildung künftiger Fahrzeugingenieure ist die Elektronik. In modernen Fahrzeugen werden etwa 50 Prozent der Software für Diagnosezwecke genutzt. Die Programmierung von Diagnosefunktionen und die Analyse der Daten muss daher im Automobiltechnik-Studium eine zentrale Rolle spielen.

Die Hochschule Coburg unterhält seit Jahren gute Beziehungen zur BMW AG in München und zum Autohaus Wormser. So wurden der Hochschule bereits in früheren Jahren Fahrzeuge und Verbrennungsmotoren für Ausbildungszwecke gespendet und erfolgreich im Studium eingesetzt. Auch am neuen Motorenprüfstand der Hochschule läuft ein BMW-Ottomotor. Und das letzte Schulungsfahrzeug war ebenfalls ein BMW der 3er-Reihe.

Der Hochschule Coburg wird es mit dem neuen BMW 335d ermöglicht, ihren Ansatz der angewandten Automobilforschung und –entwicklung weiterzuentwickeln. Neben dem Studiengang Automobiltechnik und Management sorgen das Technologietransfercenter Automobil der Hochschule Coburg, kurz: TAC, und die Technologieallianz Oberfranken (TAO dafür, die Automobilkompetenzen der oberfränkischen Hochschulen und Universtäten in Coburg zu bündeln.“