Qualität – Interdisziplinär betrachtet

Montag. 23. April 2012
Prof. Dr. Andrea Tabatt-Hirschfeldt (mi.) mit Teilnehmerinnen des World Cafes.
Prof. Dr. Stefan Gast (li.) diskutierte die Frage: Was macht ein gutes Auto aus?
Prof. Dr. Eduard Gerhardt (re.) ging der Frage nach: Gibt es eine Software ohne Fehler?

Prof. Dr. Andrea Tabatt-Hirschfeldt beleuchtete mit Studierenden und Kollegen das Thema „Qualität“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln

Qualität spielt sowohl in der Technik als auch der Betriebswirtschaft und der Sozialen Arbeit eine wichtige Rolle. Das machte der interdisziplinäre Workshop „Qualität – Qualitätsmanagement“ klar, den Prof. Andrea Tabatt-Hirschfeldt anlässlich der Eröffnung des Wissenschafts- und Kulturzentrums der Hochschule Coburg initiierte und durchführte. Mit dabei waren Prof. Dr. Stefan Gast aus der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik, Prof. Dr. Eduard Gerhardt aus der Fakultät Wirtschaft sowie Studierende aus unterschiedlichen Fakultäten. Sie befassten sich mit den Fragen: „Was macht ein gutes Auto aus?“, „Gibt es eine Software ohne Fehler?“ und: „Wer fordert und fördert Qualität in sozialen Einrichtungen?“

Als Workshop-Methode wählte Prof. Tabatt-Hirschfeldt das World Cafe, da es sich sehr gut für interdisziplinären Austausch eignet: Nach einem kurzen theoretischen Input am jeweiligen Thementisch werden aktuelle Fragestellungen aufgeworfen und diskutiert. Die lockere Cafe-Atmosphäre unterstützt den Austausch.

Die Antworten auf die Frage „Was macht ein gutes Auto aus?“ lauteten: Ein gutes Auto ist ein gutes Auto, wenn es sich gut verkauft. Wie aber baut man ein Auto, das sich gut verkauft? Aufgrund der Vielfalt unterschiedlicher, teilweise widersprüchlicher Kundenanforderungen, wie Kraftstoffeffizienz versus Dynamik oder Praktikabilität versus Sportlichkeit, ist es nicht möglich, allen Anforderungen gleichermaßen gerecht zu werden. Ein gutes Auto kann also nur gebaut werden, wenn sich der Fahrzeughersteller bei der Gestaltung seiner Fahrzeugmarken und seiner Herstellerphilosophie auf identifizierende Merkmale fokussiert, also: ein Markenimage aufbaut.

Bei der Frage „Gibt es Software ohne Fehler?“ wurde in der Diskussion klar: Software ohne Fahler gibt es nicht! Nachbesserungen werden als Updates „getarnt“. Und: Mit differenzierterer und ausgefeilterer Technik wachsen auch die Ansprüche an das technische Verständnis der User. Gleichzeitig wünschen sich die Nutzer jedoch einen einfacheren Umgang mit der Technik.

Schließlich ergab die Diskussion der Frage „Wer fordert und fördert Qualität in sozialen Einrichtungen und wem nützt sie?“ Was Qualität bedeutet wird im Spannungsfeld sozialer Leistungserbringer, Kostenträger und Klientel bestimmt. Es gibt jedoch keine objektiven Kriterien. Vielmehr bedarf es einer gemeinsamen Entwicklung im Prozess.

Zum Abschluss des Workshops bedankte sich Prof. Tabatt-Hirschfeldt bei den KollegInnen des Wissenschafts- und Kulturzentrums für die Organisation der Rahmenbedingungen.