Regionale Kulturvermittlung setzt auf fachlichen Austausch

Freitag. 04. Oktober 2013 (Pressestelle)
Die kulturellen Akteure aus der Region tauschten sich in Workshops über ihre Arbeit aus.

Wie kann man Kindern und Jugendlichen Kultur am besten vermitteln? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Modellprojekts „Kulturvermittlung“ von Stadt und Landkreis Coburg sowie dem Landkreis Sonneberg. Das Projekt wird von Prof. Dr. Veronika Hammer wissenschaftlich begleitet.

Ein wesentlicher Aspekt des Projektes ist die Vernetzung aller kulturellen Akteure in der Region. Zu diesem Zweck wurden kürzlich 40 Expertinnen und Experten an die Hochschule Coburg eingeladen, um sich in vier moderierten Fokusgruppen zu den Themen „Marketing“, „Bildung“, „Kulturpolitik“ und „Regionale Vernetzung“ auszutauschen.

Nach den Impulsreferaten von Professorin Hammer zum Forschungsdesign der wissenschaftlichen Begleitung und von Katharina Scherf zu ihrer Projektarbeit diskutierten die regionalen Fachleute Fragen wie: Auf welche Weise gelingt es uns, Kinder und Jugendliche aus allen Milieus zu erreichen? Wie können wir die Sozialen Medien für unsere Arbeit nutzen? Und: Wie machen wir kulturelle Bildung erlebbar?

Die Teilnehmer wünschten sich für die Zukunft eine stärkere Kommunikation zwischen den drei Gebietskörperschaften. Es wurde aber auch deutlich, dass die kommunalen Haushalte angesichts umfassender gesellschaftlicher und politischer Veränderungen zusehends unter Druck geraten, was deren Spielräume für kulturelle Bildung einengt. Chancen werden u.a. in einer sozialräumlichen Steuerung gesehen, die die Initiativen der Menschen in der Region miteinander vernetzt und ertragreich gestaltet. Jedoch gerate man selbst damit an Grenzen der Belastbarkeit und der Machbarkeit.

Die wissenschaftliche Begleitung sieht durch die Ergebnisse der Veranstaltung einige ihrer Hypothesen bestätigt: Zu wenig Zeit, Geld und Personal hemmen die professionellen Akteure in ihrem kreativen und regional aktiven Denken und Handeln. Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten wurden umsichtig relevante Zielpunkte definiert. Sie bezogen sich u.a. auf einen verstärkten fachlichen Austausch, das Initiieren spezifischer Veranstaltungen, die Verstärkung des Lebensweltbezuges bei Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Milieus und auf einen erforderlichen strukturellen Rahmen, der die Regionen Coburg und Sonneberg perspektivisch stärkt.

In die Durchführung der Veranstaltung waren Studierende u.a. aus dem Bachelor- und Masterstudiengang der Sozialen Arbeit aktiv eingebunden. Dominik Flaig führte durch das Programm; Nadine Engelbrecht, Ruth Seiller, Josefine Behr und Franziska Siegmann moderierten; Carina Schott und Raphael Schäffner halfen bei der Organisation mit.   

Die Ergebnisse des vom zweiten Bürgermeister der Stadt Coburg, Norbert Tessmer, initiierten und vom Bundesbildungsministerium finanzierten Modellvorhabens mit einer Laufzeit von knapp drei Jahren werden mit Spannung erwartet. Auskunft darüber wird die Abschlusspublikation der wissenschaftlichen Begleitung geben. Das Buch erscheint 2014 beim BELTZ Juventa Verlag.