Studierendenprojekt aus Integrativer Gesundheitsförderung mit überregionaler Presse-Ressonanz

Donnerstag. 27. Dezember 2012 (Pressestelle)

„Viele Chefs lassen Kranke arbeiten.“ So oder ähnlich lauteten die Überschriften in Welt online, Spiegel online, Antenne Bayern, RTL und vielen anderen überregionalen Medien. Hinter der Meldung steckt eine Umfrage, die Prof. Eberhard Nöfer und Prof. Nicole Hegel in einem Praxisprojekt mit Studierenden des sechsten Semesters im Studiengang Integrative Gesundheitsförderung zum Thema Präsentismus - Arbeiten trotz Erkrankung - durchführten. Bei der Umfrage wurden sie von der LAB & Company Personalberatung Düsseldorf unterstützt. Sie nutzten deren Managerpanel, mit dem regelmäßig circa 1.500 Führungskräfte zu Managementthemen befragt werden.

„In dem Projekt ging es darum zu lernen, relevante Themen des Gesundheitsmanagements zielgruppenorientiert zu kommunizieren“, so Professor Nöfer. Dabei kommt es unter anderem darauf an, sich in die Unternehmenswelt mit ihren spezifischen Begriffen wie Effizienz, Leistungsfähigkeit und Produktivität hineinzuversetzen, die oftmals mit Begriffen wie Gesundheitsförderung und Wohlbefinden nicht viel gemeinsam zu haben scheinen. „Ziel der Umfrage war dagegen nicht, eine wissenschaftlich hergeleitete, repräsentative Studie zum Präsentismus vorzulegen“ erläutert Professorin Hegel. 

Für die Presse waren vor allem folgende Ergebnisse interessant: Rund ein Drittel aller befragten Führungskräfte würden ihre Mitarbeiter auch bei einer ernsteren Erkrankung nicht nach Hause schicken. 17 Prozent sagten, von häufig kranken Mitarbeitern sollte man sich trennen. Allerdings gingen die befragten Manager auch mit ihrer eigenen Gesundheit nicht zimperlich um.

Zudem ergab die Umfrage für den Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements auch erfreuliche Ergebnisse: 81 Prozent der Befragten waren der Meinung, ein systematisches Gesundheitsmanagement könne helfen, den Krankenstand und damit die Personalkosten zu senken. Und 72 Prozent sehen darin eine Chance zur Verbesserung des Betriebsklimas.

Prof. Nöfer und Prof. Hegel zeigten sich hinsichtlich der Medienresonanz erfreut, da Themen des Gesundheitsmanagements wie Präsentismus offenbar den Puls der Zeit treffen. Sie äußerten jedoch auch kritisch, dass dieses Interesse nun aufgegriffen und im Rahmen wissenschaftlicher Studien fundiert erforscht werden sollte, Drittmittel hierfür jedoch schwierig einzuwerben wären.

27. Dezember 2012