Unser Umgang mit der Zeit

In der Aula auf dem Campus Friedrich-Streib-Straße diskutieren Experten aus unterschiedlichen Bereichen über den Umgang mit Zeit. Das Wissenschafts- und Kulturzentrum der Hochschule Coburg hatte dazu eingeladen, im Rahmen der bayernweiten Ringvorlesung „VerANTWORTung leben“.

Was stellen wir eigentlich mit unserer Zeit an? Welche Verantwortung haben wir im Umgang mit ihr? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Diskussionsveranstaltung „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Im Rahmen des Projekts „Der Coburger Weg“ sollten Studierende für den Umgang mit Zeit sensibilisiert werden. Organisiert wurde das Ganze in Kooperation mit dem bayerischen Philologenverband.

Den Anfang machte Dr. Jürgen Rinderspacher, Professor am Institut für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften der Universität Münster. Er beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema. In verschiedenen Untersuchungen hat er sich mit unserem Verhältnis zur Zeit auseinandergesetzt und ist zu einer Erkenntnis gekommen: „Jeder kann selbst bestimmen, wie er mit seiner Zeit umgeht.“

Dennoch verdeutlichte Rinderspacher, wie schwierig das in der heutigen Gesellschaft sein könne. Wer E-Mails oder Anrufe nicht sofort beantwortet, gilt als unzuverlässig oder faul. Am Arbeitsplatz bekommen wir Druck, immer noch schneller und noch besser zu werden. Gerade deshalb müssten die Menschen lernen, Zeitoasen - wie das Wochenende - wieder wertzuschätzen.

Rinderspachers Vortrag schloss sich eine rege Diskussion mit Experten aus der Region an. Die Coburger Hochschulprofessorin Prof. Dr. Petra Gruner sprach darüber, dass ihre Studierenden oft schmerzhaft lernen müssten, wie wichtig gutes Zeitmanagement sei.

Roland Huth, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Augustin, Coburg, betonte, wie schnell uns der Überblick übers eigene Leben abhanden komme, wenn wir uns nicht mit dem Thema Zeit auseinander setzen. Und Dr. Fritz Reheis vom Lehrstuhl für Politische Theorien der Universität Bamberg erklärte, warum er Strukturen wieder stärker in den Blick nehmen will.

Auch einige Gäste meldeten sich im Anschluss zu Wort. Moderiert wurde die Diskussion von Prof. Dr. Christian Holtorf, Leiter des Wissenschafts- und Kulturzentrums.