Versuche im Windkanal

Mittwoch. 07. März 2012 (Pressestelle)
Prof. Dr. Philipp Epple

Die Strömungsmechanik und ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten sind die Lehr- und Forschungsgebiete von Prof. Dr. Philipp Epple, der neu an die Hochschule Coburg kam.

Professor Epple hat die Fähigkeit, Menschen für technische Zusammenhänge zu begeistern. Wenn er von seinem Fachgebiet „Strömungsmechanik“ erzählt, können das selbst Zuhörer ohne technische Vorerfahrungen verstehen. Von dieser Gabe profitieren besonders seine Studenten. Seit Ende letzten Jahres lehrt der Technikspezialist Prof. Dr. Philipp Epple an der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik der Hochschule Coburg. Seine Fachgebiete sind die Fluidtechnik, Strömungsmaschinen, Hydraulik und die Strömungsmechanik, die für ihn eine Kerndisziplin des Maschinenbaus ist. „Dieses Fachgebiet ist technologisch extrem wichtig, eine Branche der Zukunft. Denn hier geht es um die fundierte, hocheffiziente Produktentwicklung, die von der Strömungssimulation bis zu den Tests von Prototypen im Labor reicht. Diese Kette möchte ich meinen Studierenden vermitteln“, so Epple.

Angewandte Forschung im Blick

Der 48-Jährige promovierte bei Prof. Dr. Franz Durst an der Universität Erlangen. Dort hielt er Vorlesungen und wirkte als Bereichsleiter für Strömungsmaschinen und Prozessfluiddynamik am Lehrstuhl für Strömungsmechanik. Den Schritt von der Universität an die Hochschule Coburg hat er mit großen Erwartungen gemacht. „Ich bin extrem anwendungsorientiert“, sagt er. Begeistert ist er auch vom ersten Eindruck seiner Studenten. Epple, der statt von der Fachhochschule lieber von der „University of applied sciences“ (Hochschule für angewandte Wissenschaften) spricht, glaubt an das Potential der Studenten, die seiner Meinung nach wissensdurstig und lernfreudig sind.

Klassische Versuche

In seiner Lehre setzt er deshalb stark auf eine enge Zusammenarbeit mit den Studenten und versucht sie immer wieder in klassische Versuche und Anwendungsbeispiele zu involvieren. Eines seiner Ziele ist es, den vorhandenen Windkanal wieder zu aktivieren. „Ich bin der festen Überzeugung, dass ein gut funktionierendes Labor, indem man Aerodynamik betreiben kann, wichtig ist. Nicht alles lässt sich am Computer simulieren“, sagt der Experte. Er hat bereits Versuche für die Studenten geplant, die Themen der technischen Strömungslehre und Wärmeübertragung begleiten sollen. Gebiete, die in den Vorlesungen behandelt werden, sollen später im Praktikum mit Laborversuchen vertieft werden. Epple betreut auch Diplom- und Doktorarbeiten. Als kürzlich Studenten, die beim Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) eine Diplomarbeit übernommen haben, mit Wissenslücken zu kämpfen hatten und sich hilfesuchend an ihren Professor wandten, bot der spontan in den Ferien eine Übungswoche zu Strömungssimlulation an.

Austausch zwischen Uni und Hochschule

Der nächste Schritt ist bereits geplant: Bald kommt noch das Fach Numerische Strömungssimulation dazu. Außerdem setzt sich Epple für den Austausch zwischen der Hochschule Coburg und der Universität Erlangen ein: „Ich halte die Achse Coburg und Erlangen für wichtig, denn es gibt auch hier in Coburg Studenten, die mit dem Gedanken spielen, später einmal zu promovieren und an die Universität zu gehen. Diese Ziele möchte ich mit unterstützen“, so der Professor. Sein Wunsch ist es zudem, dass die Unternehmen in der Region und darüber hinaus das Potenzial der Absolventen erkennen. Schließlich bringen seine Studenten bereits umfassende Erfahrungen und Anwendungswissen mit. Mittelständische Betriebe haben seiner Meinung nach nicht immer die Möglichkeit, die Strömungssimulation und moderne aerodynamische oder hydrodynamische Entwicklungen zu machen. „Hier kann ich mir eine sinnvolle Zusammenarbeit vorstellen“, plant Epple für die Zukunft.