Wie wohl fühlen sich die Coburger beim Einkaufen?

Donnerstag. 25. Oktober 2012 (Pressestelle)
Ihre Ergebnisse haben sie erfolgreich an Citymanagerin Annette Kolb (3.v.r, vorne) weitergegeben. Die Studierenden (v.l.) Jürgen Wenig, Burcu Inal, Melkim Mustafoski, Patric Ganter, Roland Safaryan und Fatima Labdaoui mit Betreuer Prof. Eduard Gerhardt.

Junge, vor allem männliche Coburger haben ein Problem. Es gibt kaum Einkaufsmöglichkeiten für sie. Das ist zumindest ein Ergebnis der Studie „Einkaufsattraktivität der Stadt Coburg“- durchgeführt von acht Informatik- und Betriebswirtschafts-Studierenden der Hochschule Coburg.

„Ich wohne seit 10 Jahren in Coburg und bin schon am ersten Tag zum Einkaufen nach Nürnberg gefahren“. Roland Safaryan kann aus eigener Erfahrung bestätigen, was vielen jungen Coburgern auf dem Herzen zu liegen scheint. Er und seine Kommilitonen haben 189 Coburger dazu befragt, wie attraktiv sie die Stadt als Einkaufsstadt finden. Vor allem 19 bis 28-Jährige haben sich an der Befragung beteiligt. Die Studie gibt daher überwiegend die Meinung junger Käuferinnen und Käufer wieder.

Die Studierenden werteten die Ergebnisse in zwei Schritten aus. Zuerst wurden drei Faktoren festgelegt, die die Einkaufsattraktivität beeinflussen. Sie bestimmen, wie wohl man sich bei Einkaufen fühlt. Dazu gehören: Einkaufserlebnis, Infrastruktur und Konkurrenz. Vor allem beim Einkaufserlebnis hapert es in Coburg. Fehlende Einkaufsmöglichkeiten und ein eingeschränktes Angebot bemängeln die Meisten. Ebenfalls für Kritik sorgt das Thema Parkmöglichkeiten. Viel zu wenig stadtnahe Stellplätze stünden zur Verfügung. Beides zusammen bewirkte, dass einige Teilnehmer der Umfrage angaben, eher in andere Städte zum Einkaufen zu fahren.

In einem weiteren Schritt haben die Studierenden sogenannte Cluster gebildet; also die Personen einer Gruppe zugeordnet, die ähnliche Eigenschaften aufweisen, zum Beispiel Einkommen und Familienstand. Vor allem junge Leute mit geringem Einkommen kritisieren demnach die Einkaufsattraktivität Coburgs. Die Konkurrenz bewerten sie hingegen als überdurchschnittlich gut.

Sechs der am Projekt beteiligten Studierenden stellten ihre Ergebnisse heute der Presse vor. Betreuer Professor Dr. Eduard Gerhardt ist stolz: „Wir haben gezeigt, was wir können und arbeiten jetzt auch gerne mit der Stadt oder den Einzelhändlern zusammen.“ Das didaktische Ziel des Projekts haben Prof. Gerhardt und seine Studierenden erreicht. Weg vom Frontalunterricht hin zu mehr selbstständigem Lernen anhand praxisnaher Fragestellungen.

Ob und welche Schlüsse aus den Ergebnissen der Studie gezogen werden, liegt jetzt bei der Stadt. Citymanagerin Annette Kolb, die ebenfalls zur Präsentation gekommen war, hat sich den Projektbericht der Gruppe auf jeden Fall mitgenommen. Doch sie betonte auch, dass sich zum Beispiel im Bereich Parkmöglichkeiten schon Einiges getan habe. Aber, so Kolb: „Auf keinen Fall ruhen wir uns darauf aus.“