Zwei Experten verstärken den Studiengang Bioanalytik

Freitag. 28. Dezember 2012 (Pressestelle)
Prof. Dr. Birgit Götzinger
Prof. Dr. Matthias Noll

Seit zwei Jahren gibt es den Studiengang Bioanalytik an der Hochschule Coburg. In sieben Semestern werden die Studierenden zu Fachkräften für Wissenschaft und Forschung ausgebildet. Jetzt verstärken zwei neue Professoren das Team: Dr. Birgit Götzinger und Dr. Matthias Noll.

Es hat sich viel getan im neuen Studiengang Bioanalytik. Labore wurden umgebaut, die ersten Studierenden sind aus dem Praxissemester zurückgekehrt  und das Angebot ist mittlerweile so beliebt, dass ein Numerus Clausus die Zahl der neuen Erstsemester auf 80 beschränkt. 2014 werden die ersten Bioanalytik-Absolventen die Hochschule verlassen. Es gibt also eine Menge zu tun für die beiden neuen Professoren, die in nächster Zeit zur Gestaltung des Studiengangs beitragen.

Birgit Götzinger ist Expertin auf dem Gebiet der Stoffwechselvorgänge. Für ihre Promotion hat sie zum Beispiel Methoden zur Analyse von Proteinen entwickelt und im Blutplasma von Brustkrebspatientinnen nach Biomarkern gesucht. An der Hochschule Coburg lehrt sie in den Bereichen Biochemie, Toxikologie und Pharmakologie. Matthias Noll bringt den Studierenden sein Wissen über Biologie und Mikrobiologie näher. Er studierte Biologie an der Universität Kassel und widmete sich dem Schwerpunkt Boden-Mikrobiologie. Als stellvertretender Arbeitsgruppenleiter bei der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesinstitut für Risikobewertung war Noll seit 2007 vor allem in praxisrelevanten Themengebieten tätig. Parallel habilitierte er an der TU Berlin.

Die beiden Professoren stehen den Studierenden auch außerhalb von Vorlesungen und Seminaren zur Seite. Matthias Noll nutzt als Praxisbeauftragter seine Verbindungen zur Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung, um Studenten an geeignete Forschungseinrichtungen zu vermitteln. „Die Bundesanstalt hat die beste bioanalytische Infrastruktur Deutschlands. An dieses Netzwerk knüpfe ich natürlich weiter an.“ Auch Projektarbeiten mit Firmen in Kooperation mit der Bundesanstalt für Materialforschung seien vorstellbar. Unternehmen profitieren von der Expertise der Studierenden. „Denn diese werden“, so Noll „schon im Studium intensiv auf eine Tätigkeit in Laboren und Firmen vorbereitet.“

Als einzige Professorin der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften, Frauenbeauftragte und Prodekanin liegt der Gedanke nah, dass Birgit Götzinger eine Vorbildfunktion für ihre Bioanalytik-Studentinnen erfüllt. Ist das wirklich so? „Ein bisschen“, sagt die 33-Jährige. Zwar gäbe es viele Studentinnen. Aber: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht das Studieren oder Promovieren das Problem ist, sondern dass man oft kein Gefühl hat, welche Karrierewege es später gibt. Ich möchte den Studentinnen vermitteln, was alles möglich ist.“

Die gebürtige Österreicherin ist ein Fan der anwendungsorientierten Forschung. „Das finde ich auch beim Studiengang Bioanalytik so gut - diese Verzahnung zwischen Praxis, Industrie und Anwendung. Seit ich vor einem Jahr hier in Coburg begonnen habe, war mir nicht einmal langweilig.“

 

Lebenslauf Birgit Götzinger:

Dr. Birgit Götzinger studierte an der TU Graz Technische Chemie mit dem Schwerpunkt Biochemie, Biotechnologie und Lebensmittelchemie. Sie promovierte an der Universität Regensburg zum Thema „Entwicklung und Optimierung von gekoppelten massenspektrometrischen Methoden für quantitative Metabolomanalysen in E.coli Bakterien und menschlichen Zellen“. Untersuchungen führte sie dabei auch an der Stanford Universität in den USA durch. Vor ihrem Ruf an die Hochschule Coburg war die junge Forscherin für Entwicklungsprojekte bei der Firma Siegfried in Zofingen/Schweiz verantwortlich.

 

Lebenslauf Matthias Noll:

Vom Grenzstreifen in Deutschland zum Reisfeld in China und dem Gletscher in der Schweiz  - Prof. Dr. Matthias Noll hat schon in vielen mikrobiologischen Forschungsgebieten gearbeitet. Während seines Biologie-Studiums an der Universität Kassel widmete er sich dem Schwerpunkt Boden-Mikrobiologie. Für seine Diplomarbeit untersuchte er beispielsweise Biozid-Belastungen im ehemaligen Grenzstreifenbereich zwischen der BRD und der DDR. Nach Abschluss seiner Doktorarbeit an der Phillips-Universität Marburg ging Noll zu einem Forschungsaufenthalt nach China. Vor seinem Ruf an die Hochschule Coburg war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesinstitut für Risikobewertung. Gleichzeitig habilitierte er an der TU Berlin.