265.000 Euro aus europäischem Fördertopf für den Ausbau der Aktortechnik am Standort Coburg

Donnerstag. 27. September 2012 (Pressestelle)
(v.l.n.r.): ISAT-Leiter Prof. Dr. Gerhard Lindner, die Kanzlerin der Hochschule, Maria Knott-Lutze, der Leiter der Wirtschaftsförderung der Regierung von Oberfranken, Thomas Engel und der Präsident der Hochschule Prof. Dr. Michael Pötzl bei der Übergabe des Förderbescheides für ACTUATIONS.

Der Leiter der Wirtschaftsförderung der Regierung von Oberfranken, Thomas Engel, übergab am Mittwoch den Zuwendungsbescheid für das Projekt "ACTUATIONS" an den Präsidenten der Hochschule Coburg, Prof. Dr.-Ing. Michael Pötzl, die Kanzlerin der Hochschule Coburg, Maria Knott-Lutze, sowie an den Leiter des Instituts für Sensor- und Aktortechnik (ISAT), Prof. Dr. habil. Gerhard Lindner. Das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanzierte Projekt steht damit ganz im Zeichen von Forschungsförderung und Technologietransfer in der Region Oberfranken.

Für den Ausbau der Aktortechnik und damit verbundene Neuentwicklungen werden Mittel in Höhe von 265.000 EUR zur Verfügung gestellt. Dadurch soll die regionale Wettbewerbsfähigkeit in der früheren Grenzregion und die nachhaltige Entwicklung von Beschäftigung gestärkt werden. Die Förderung wird für die Zeitdauer von zwei Jahren bis zum September 2014 gewährt.

„Mit dem Projekt ACTUATIONS leistet die Hochschule Coburg einen wichtigen Beitrag für die Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Region Coburg, Lichtenfels und Kronach auf einem sehr Technologie-orientierten Gebiet. Mit ACTUATIONS werden kleine und mittlere Unternehmen unterstützt, die keine eigenen Forschungsabteilungen haben. Das Institut für Sensor- und Aktortechnik (ISAT) nehme sich schon seit einigen Jahren dieses Themas an, so Thomas Engel, und habe in Zusammenarbeit mit Firmen der Umgebung nachweislich Erfolge erzielen können.

Prof. Dr. Michael Pötzl: „Diese Förderung stärkt die Hochschule in ihrer wissenschaftlichen Expertise –  was für uns alle ein wichtiges Anliegen im Hinblick auf die Themen Fachkräfte-Mangel und demografischer Wandel in der Region ist. Das ISAT wächst und gedeiht seit Jahren mit großem Erfolg und daher sind die Mittel dort sehr gut angelegt. Als Schrittmacher und  Wegbereiter in der Sensorik hat sich das ISAT bereits bayernweit einen sehr guten Ruf erarbeitet.“

Initiator des Ganzen ist Prof. Dr. Gerhard Lindner, der auch dem ISAT vorsteht: „Die Themen, die wir mit dem ACTUATIONS bearbeiten wollen, kommen allesamt aus der praktischen Zusammenarbeit mit den Kooperations-Unternehmen im Bereich der Sensorik.“ In der Aktorik geht es um Anwendungen, bei denen akustische, optische oder haptische Signale mechanische Vorgänge auslösen. Beispielsweise sind Fensterscheiben denkbar, die sich durch akustische Oberflächenwellen selbst reinigen. Auch spricht Lindner von Ultraschallsignalen, mit deren Hilfe Mischprozesse angeregt werden können, die etwa für die pharmazeutische Wirkstoffprüfung essentiell sind. Ein wichtiger Baustein von ACTUATIONS sei auch die Entwicklung von Bedienelementen für die Industrie, die auf Berührung auch durch Verformung reagieren und damit einen haptischen Effekt auslösen können. Diese Technologie könnte in absehbarer Zukunft bei Maschinen und Produktionsstrecken Anwendung finden.

„Mit der Förderung können wir nun die Infrastruktur herstellen, um die Forschung des ISAT auf dem Gebiet der Aktorik weiter voran zu treiben, denn von der Entwicklung eines Prototyps bis zu einer fertigen Lösung für die Praxis ist es meist ein längerer Prozess“, so Prof. Dr. Gerhard Lindner.