Bachelorarbeit vergleicht Schulverpflegung in Deutschland und England

Dienstag. 08. Mai 2012 (Pressestelle)
Hariette Metter befragte Schulkinder nach ihren Wünschen in der Schulmensa.
Rote Vorhänge sind in der Schulmensa beliebter als Jalousien.

Hariette Metter aus dem Studiengang Integrative Gesundheitsförderung befragte in ihrer Bachelorarbeit drei deutsche und drei englische Grundschulklassen zu ihrem Vorleiben beim Essen in der Schule. Heraus kamen interessante Ergebnisse. Die Arbeit steht in der Bibliothek der Hochschule Coburg Interessenten zur Verfügung.

Bisher finden die Wünsche der Kinder zu einer attraktiven Schulverpflegung nur wenig Beachtung. Hariette Metter aus dem Studiengang Integrative Gesundheitsförderung machte das Thema zum Gegenstand ihrer Bachelorarbeit. In Workshops mit den Schülern erfragte sie die Wünsche und Vorstellungen der Kinder bezüglich der Schulverpflegung auf kreative Art. Dabei bezog sie drei deutsche und drei englische Grundschulen in ihre Untersuchung ein.

Der Blick über den Tellerrand sollte Aufschluss darüber geben, ob und inwiefern sich kulturelle Unterschiede auf die Geschmackspräferenzen der Kinder und ihre Vorstellungen von einer angenehmen Essatmosphäre auswirken. England eignet sich besonders gut als Vergleichsland, da hier das Ganztagsschulsystem eine lange Tradition besitzt und somit auch ein hoher Erfahrungswert im Bereich der Schulverpflegung besteht.

Fachlich betreut wurde Hariette Mettner von Prof. Dr. Holger Hassel vom Studiengang Integrative Gesundheitsförderung. Prof. Barbara Fuchs und Wolfram Richter aus dem Studiengang Innenarchitektur kreierten speziell für die Workshops ein Befragungstool zum Thema „Raum und Ambiente“. Für die aufwendige statistische Analyse wurde Hariette Metter von Gerald Jose aus dem Studiengang Soziale Arbeit beraten. Für die Zusammenarbeit mit den Schulen in der Region war Frau Dobelke, Vernetzungsstelle Schulverpflegung Oberfranken, eine wichtige Ansprechpartnerin.

Die Bachelorarbeit von Hariette Metter lieferte interessante Ergebnisse, die selbst für Innenarchitekten interessant sind: Sowohl in den deutschen als auch in den englischen Schulen waren rote Theatervorhänge bei den Kindern als Fensterdekoration mit Abstand am beliebtesten. Die schrieben sie ihnen die Eigenschaften „warm, gemütlich und entspannend“ zu. Jalousien waren dagegen bei beiden Ländergruppen äußerst unbeliebt. Nach Aussagen der Kinder dringt bei dieser Art der Fensterdekoration zu wenig Licht in den Raum.

Bei den sozialen Rahmenbedingungen äußern deutsche und englische Kinder unterschiedliche Wünsche: Im Gegensatz zu den deutschen Kindern, steht bei den englischen Kindern das gute Benehmen beim Essen an erster Stelle. Darunter fallen gute Tischmanieren, aber auch eine reduzierte Lautstärke und der nette Umgang miteinander. Während den deutschen Kindern möglichst viel Freizeit ohne langes Warten nach dem Essen wichtig war, wurde auf englischer Seite gehäuft der Wunsch geäußert, mehr Zeit zum Essen und für Unterhaltungen mit Freunden zu haben und aufeinander zu warten, bevor man zum Spielen geht.

Zu strenge Regeln seitens der Lehrer oder des Küchenpersonals wurden von den deutschen nicht, sehr wohl aber von den englischen Kindern moniert. Nur sehr wenige englische Kinder äußerten den Wunsch, sich bei Tischdiensten zu beteiligen. Hingegen möchten sich dabei gerade deutsche Mädchen engagieren und sogar Lehrer gerne bedienen.